Der Digital Doc 5 ist eine interessante Lüftersteuerung für bis zu 8 Lüfter in Kombination mit 8 voneinander unabhängigen Temperatursensoren und bietet nicht nur Sicherheit für Server oder RAID-Tower, sondern hilft gewiss auch so manchem Overclocker, Temperaturen im Auge zu behalten.
Der Digital Doc 5 (MP-TC 08 AV) ist für den 5 1/4 “ Laufwerkseinschub ausgelegt und bietet ein 40 x 20 mm großes beleuchtetes LCD-Display, Anschlußmöglichkeit von 8 x 3 pin Lüfter und Anschlüsse für die im Lieferumfang enthaltenen 8 Temperatursensoren. Zudem ist in der Front bereits ein kleiner 40 mm Lüfter mit Filtermatte integriert.
Die Anleitung ist zwar nur in englisch, aber es sollte auch jemanden ohne Englischkentnisse gelingen, den Digidoc anhand der Bilder in Betrieb zu nehmen. (hier ist ein Link
zu einer freien deutschen Übersetzung von Hardware-Rogge)
Der Digidoc wird einfach an ein freies Anschlußkabel vom Netzteil angeschlossen und benötigt keine Batterien, da sämtliche Werte in einem EEPROM gespeichert werden.
Nun kann man die Temperatursensoren mittels mitgelieferten Klebestreifen an beliebige Stellen im PC oder auch ausserhalb des PC’s fixieren (um auch mal einen Blick auf die momentane Raumtemperatur werfen zu können). Zur Überwachung bieten sich hierbei eigentlich alle Stellen an, die besonders warm werden und ggf. besondere Kühlung benötigen wie z.B. Grafikkarte, Festplatte, Mainboard, das PC-Gehäuse selber und natürlich die CPU.
Um die Montage auf der CPU zu vereinfachen ist einer der 8 Sensoren ein dünner Foliensensor (oben). Die restlichen 7 PTC’s sind Keramiksensoren mit 5 K – 15 K (unten):
Natürlich muß man nicht unbedingt alle Lüfteranschlüsse zu belegen, um das Gerät in Betrieb zu nehmen, aber übertaktete Rechner produzieren nunmal mehr Wärme, die auch abgeführt werden sollte.
Einer der acht Lüfteranschlüsse wird für den integrierten Lüfter benötigt und die restlichen Lüfter dürfen jeweils bis zu 12 Watt (1 Ampere bei 12 Volt) Leistungsaufnahme haben. Somit gelingt einem auch der Betrieb mit 120 x 120 mm grossen Lüftern.
Die Anschlüsse sind deutlich beschriftet und können somit auch nachträglich ohne Anleitung im PC bestückt werden. Im folgenden Bild kann man die Anschlüsse der Temperatursensoren (SEN1 – SEN8), die Stromzufuhr (PWR_CON), sowie die 3 pin Molex Lüfteranschlüsse (F1 – F8) klar erkennen:
Nachdem dies alles geschafft ist, kann man den PC endlich wieder einschalten 🙂 Falls der Rechner jetzt nicht mehr startet, sollte man nochmal einen Blick in’s Mainboard Handbuch werfen, da ein paar Mainboards leider den Anschluss eines CPU Lüfters überprüfen, wie z.B. beim Abit KT7-A. Hierbei muß man dann leider den CPU Lüfter am Mainboard betreiben !
Wenn alles wie gewohnt startet und das LCD Display leuchtet, kann es mit der „Programmierung“ des Digital Docs weitergehen. Das Display sollte bereits die jeweiligen Temperaturen der Sensoren anzeigen, wobei die Werte kontinuierlich vom Channell 1 (siehe Bild) bis zum Channell 8 wechseln.
Im unteren Bereich des Displays wird die Spannung der 5 Volt und 12 Volt Leitung des Netzteils angezeigt, wobei man nach Eingabe einer Toleranz von 0.25V – 1.0 Volt bei 5 Volt und 0.6 – 2.4 Volt bei der 12 Volt Zuleitung ausserhalb der Grenze einen akustischen Alarm auslösen lassen kann.
Nach Auswahl der gewünschten Tmperatureinheit (°C oder °F) kann man jetztbei jedem Kanal eine Temperatur einstellen, womit der dazugehörige Lüfter ein- bzw. ausgeschaltet werden soll. Selbstverständlich kann auch jeder Lüfter mit Drezahlüberwachung auf korrekten Betrieb geprüft werden.
Es wurde auch an einen Dauerbetrieb gedacht, wobei man entweder per Tastendruck alle Lüfter gleichzeitig einschalten kann, oder einzelne Lüfter in den Dauerbetrieb versetzt.
Das ist auch gut so, da der Digital Doc leider bei jedem überschreiten der eingestellten Temperatur einen kurzen Alarm auslöst und das kann ziemlich nervig sein. Den CPU Lüfter würde ich deshalb auf Dauerbetrieb setzen, da der Temperatursensor an der CPU ohne eingeschalteten CPU-Lüfter ohnehin nach einer kurzen Zeit über den eingestellten Wert geht undjedesmal einen kurzen Alarm auslöst 🙁
Fazit:Der Digital Doc 5 ist ein optisches Schmankerl im PC-Gehäuse, zeigt einem recht genaue Temperaturen von 0-100° Celsius an – klar kann man die wichtigsten Temperaturen auch mit Software wie z.B. MBM (siehe Links&Downloads) anzeigen lassen, allerdings werden hierzu Systemressourcen benötigt und der Digi Doc 5 kann alle angeschlossenen Lüfter gewissenhaft ein- und ausschalten.
Nachteilhaft finde ich zum einen den nicht abschaltbaren Alarm bei jeder Temperatur Überschreitung, wobei man das Piezo-Element recht schnell ablöten kann, aber dafür hat man schließlich keinen Alarm 😉 Zum anderen wäre eine stufenlose Regulierung und Angabemöglichkeit von Temperaturbereichen meines Erachtens nach sehr sinnvoll. Den eigentlichen Sinn und Zweck erfüllt der Digital Doc aber mehr als sorgfältig und wird durch die enorme Preissenkung und die gute Verarbeitung bestimmt in vielen Overclocker-Systemen Platz finden.
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