Dem ENMIC 8TCX+, 8TCX2+, EPOX 8KHA und dem 8KHA+ Mainboard kann man durch Einlöten eines Widerstandes hinsichtlich der CPU Übertaktung Flügel verleihen, da man mit höheren CPU-Spannungen auch wesentlich weiter übertakten kann.
Natürlich sollte man beim löten an Mainboards absolute Vorsicht walten lassen, um das Board nicht zu „töten“.
Man verliert natürlich den Garantieanspruch, wenn man sein Mainboard modifiziert !
Deshalb empfehle ich eine gute Erdung, indem man z.B. seine Armbanduhr (Metallarmband !) mit einem Kabel zu einer blanken Stelle an der Heizung oder zum Erdungspol (nicht in die beiden Löcher *grins*) der Steckdose verbindet. Auch der Lötkolben sollte am besten an einer Lötstation mit galvanischer Netztrennung und separater Erdung angeschlossen sein ! Jeder sollte aber letztendlich selber entscheiden, wie sorgfältig und sicher er arbeitet.
So, nun aber zur eigentlichen Modifikation der Vcore:
Der Semiconductor CS 5301, der auf den Boards als Spannungsregler (Three-Phase Buck Controller) dient, hat den Pin 2 zur Spannungskorrektur (V-FB), um den Mainboardherstellern ein anpassen der Vcore zu ermöglichen.
Diesen FB Pin kann aber auch zweckentfremden, um dem IC eine Fehlerhafte Spannung vorzugaukeln und somit einen Ausgleich der Vcore zu veranlassen. Dazu muß er lediglich mit einem Widerstand gegen Pin 17 (LGND) bzw. irgendeine andere Masse geschaltet werden.
In meinen Testversuchen habe ich dafür ein ganz normalen 1/4 Watt Widerstand mit 220 K Ohm verwendet (je kleiner der Wert, desto höher die Spannung ! – siehe unten). Da dieser Widerstand keine große Last aushalten muß, wäre sogar ein direktes einlöten von einem SMD Widerstand möglich, wobei 220 K der Bezeichnung 224 auf dem Bauteil entspricht.
Die Position der zu lötenden Stellen kann man recht gut auf diesem Bild erkennen:
In der Vergrößerung habe ich die beiden einfachsten Stellen mit zwei roten Punkten markiert. Damit man den Widerstandswert später nochmal ändern kann, sollte man den Widerstand nicht direkt anlöten, sondern ein 2-adriges Kabel auf beiden Seiten abisolieren, verzinnen und dann anlöten. Wobei man natürlich vorher auch den Widerstand an’s andere Ende vom Kabel anlöten sollte 🙂
Auf diesem Bild sieht man die bereits angelöteten Kabel:
Nach dem löten unbedingt nochmal die richtige Position überprüfen und keinenfalls Lötzinn auf andere Stellen vom Mainboard kleckern !!! Man darf auch keinenfalls an dem angelöteten Kabel ziehen, da man sonst die Leiterbahn abziehen würde !!! Nun den Widerstand mit Isolierband oder noch besser einem kleinen Stück Schrumpfschlauch isolieren, damit er nicht gegen andere Bauteile kommen kann.
Nachdem das nun geschafft ist, steht einer erhöhten Vcore nichts mehr entgegen, denn ab sofort sollte die Vcore um ca. 0,2 Volt höher liegen, als die ausgewählte Vcore eigentlich war.
So sah das PC-Health Menu vor dem umlöten mit ca. 1,85 Volt aus:
Das heißt wenn im Bios eine Vcore von 1,60 Volt eingestellt wird, erhält die CPU eine Spannung von 1,80 Volt, bei 1,75 Volt gibt es 1,95 Volt und bei 1,85 Volt erhält man schlappe 2,05 Volt CPU-Spannung !!! Wobei die Vcore je nach Netzteil und Qualität der Leistungstransistoren, etc. etwas variieren kann.
So sieht das PC-Health Menu nach der Modifikation mit eingestellten 1,85 Volt aus:
Wem das immernoch nicht reichen sollte, der kann natürlich auch kleinere Widerstandwerte verwenden, aber dadurch würde die Temperatur nochmal um ein Vielfaches steigen.
Bei den Tests des 8TCX+ Boards bin ich absolut problemlos auf mehr als +0,5 Volt (2,4 Volt Vcore) gegangen.
Aus gegebenen Anlass möchte ich auch nochmals drauf aufmerksam machen, daß man ohne weiteres einen Drehpoti (Drehwiderstand) verwenden kann, um die Vcore stufenlos erhöhen zu können. Allerdings sollte unbedingt ein Widerstand zu dem Drehpoti in Reihe geschaltet werden, um niemals unter einen minimalen Widerstandswert zu gelangen !!! Bei diesen Boards würde ich einen „Schutz“-Widerstand von 50 K Ohm in Reihe zu einem 500K Drehpoti empfehlen.
Nach jeder Vcore Erhöhung sollte man unbedingt auf den CPU Temperatur Anstieg achten und ggf. einen besseren CPU-Lüfter erwerben !
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