AMD Socket A CPU Übertaktung für Neulinge und Profis:
Um Neulingen den Einstieg in das OC (Overclocking) zu vereinfachen folgt eine Beschreibung mit vielen Tip(p)s zur AMD SocketA CPU Übertaktung, die in einigen Punkten von der Intel Anleitung abweicht. Aber auch fortgeschrittene OC’s können gewiß noch ein paar Hinweise aufgreifen, die eine höhere Übertaktung ermöglichen wird.
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Vor Übertaktungsbeginn sollte man noch einmal den funktionstüchtigen normalgetakteten PC einschalten und in’s Windows hochfahren.
- Nun alle wichtigen Daten sichern, damit im Notfall alle Daten zurückgespielt werden können.
Wer eine 2. Platte besitzt, sollte am besten ein volles Backup beispielsweise mit Norton Ghost oä. machen und diese Festplatte bei allen Übertaktungen physikalisch vom System trennen. - Für alle weiteren Arbeiten empfehle ich zusätzlich das Überwachungsprogramm Mainboard Monitor aus dem Links & Dowloads Bereich zu laden. Mit diesem Tool ist es möglich, jederzeit die CPU Temperatur im Tasktray (neben der Windows-Uhr) darzustellen und ggf. Warnhinweise bei zu hohen Temperaturwerten ausgeben zu lassen. So ziemlich alle SocketA Mainboards haben im Sockel unterhalb der CPU Temperatur Sensoren. Beim Abit KT7 muß dieser Foliensensor meist ein klein wenig umgebogen werden, um die CPU überhaupt aufsetzen zu können. Hierbei sollte man allerdings aufpassen, daß diese Folie nicht bricht ! Bei jeder Art der Übertakung entsteht leider unweigerlich eine höhere Hitze und diese darf man unter keinen Umständen mißachten, da die CPU bzw. die jeweils übertakteten Bauteile eventuell einen sogenannten Hitztod erleiden könnten ! Aus diesem Grund ist es auch ratsam, einen guten Kühler anzuschaffen. Hierzu habe ich auf dieser Seite einen Lüftertest mit allen gängigen SocketA Lüftern erstellt, die man sich auch direkt anhören kann, um nach dem Kauf keinen Herzinfarkt zu bekommen. Leider erzeugen die kühlsten Lüfter durch ihre höhere Drehzahl auch den größten Lärm.
- Die CPU Geschwindigkeit bildet sich auch beim AMD Prozessor immer aus dem sogenanntenFSB (Front Side Bus) und dem Multiplikator. Ein Thunderbird 1000 wird z.B. mit 100 MHz FSB und einem 10 fachen Multi (10x) betrieben. Der Duron und der Thunderbird haben zwar auch meist einen gesperrten Multiplikator, allerdings ist diese Sperre wesentlich einfacher zu entfernen, als bei Intel CPUs. Es empfiehlt sich eher den Multiplikator zu erhöhen als den FSB, da der FSB vom KT133 nur in den seltensten Fällen über 110 MHz hinaus geht. Nur der neue KT133a Chipsatz, wie er z.B. auf dem Asus A7V-133 oder Abit KT7-A zu finden ist, unterstützt offiziell einen FSB von 133 MHz und dank Übertaktung um die 140 MHz FSB.
- Die meisten Mainboardhersteller bieten zwei verschiedene Board Versionen an, wobei es mit dem einen Typ möglich ist, den Multi per Dip-Switch , Jumper, oder im Bios zu erhöhen – siehe 6.a). Hingegen mit der anderen meist deutlich preiswerteren Version kann man den Multi nicht über’s Board ändern. In diesem Fall liest das Board den Multiplikator von der CPU aus – siehe 6.b). Aus diesem Grund unterteilt sich der nächste Punkt in zwei Arten.
- a) Wer den Multi per Mainboard verändern kann, trinkt am besten einen Kaffee weniger, schnappt sich einen weichen (HB) Bleistift und spitzt ihn schonmal gut an. Denn um die Multiplikatorsperre auszuschalten, muß man nun mit einem Bleistift alle vier L1 Brücken sorgfältig verbinden. Am besten mehrmals kräftig drübergehen, wobei die Brücken nicht untereinander verbunden werden dürfen !!!
Nach diesem Eingriff erhöht man nun den Multiplikator in kleinstmöglichen Schritten. Falls sicher der Multi nun immernoch nicht oder nicht auf alle Faktoren erhöhen läßt, sind die Brücken mit Sicherheit nicht richtig verbunden. Also Radiergummi rauskramen, alles wegradieren und erneut verbinden, wobei es auch schon vorgekommen ist, daß manche Bleistifte nicht gut genug leiten. Am besten zusätzlich noch den Bleistift wechseln, oder sogenannten Leitsilber bzw. Platinenstift verwenden, der allerdings recht kostspielig und nur mit Verdünner oä. entfernbar ist.b) Alle die den Multiplikator nicht über’s Mainboard erhöhen können müssen leider etwas mehr Zeit und Geduld mitbringen, da die L1 Brücken auf diesen Boards keinerlei Funktion haben ! Hierzu wählt man in der interaktiven Malanleitung die gewünschte CPU Frequenz (bei 100MHz FSB), trennt die offen dargestellten Brücken mit einem sehr scharfen Messer oder mit einer Trennscheibe vom Minidrill und verbindet die Brücken, die geschlossen dargestellt sind mit dem Bleistift:
Das Mainboard sollte nun nach erfolgreicher „Operation“ die richtige Frequenz erkennen. Falls dem nicht so ist, sind die Brücken wahrscheinlich nicht korrekt durchtrennt, da sich unter der goldenen Schicht noch eine weitaus festere schwarze Schicht befindet. Manche Juweliere oder Uhrmacher verrichten diese Tätigkeit aber auch für ein kleines Entgeld. Dann sollte man aber am besten direkt alle L3, L4, L6 und L7 Brücken trennen lassen. Der Zustand von L1 spielt keine Rolle und die L2 und L5 Brücken sollten original belassen werden. Auch bei der Modifikation nach der Malanleitung sollte man immer nur in relativ kleinen Schritten erhöhen und einen 700er Prozessor nicht gleich auf 1000 MHz hochjagen, da man am Ende nicht mehr weiß, ob man einen Fehler beim durchtrennen gemacht hat, oder ob die CPU „nur“ nicht so hoch gehen möchte. - Wenn der Endpunkt der CPU durch Windowsabsturz oä. ermittelt wurde, kann man nun versuchen die CPU auf diesem Wert (oder höher) stabil zu bekommen. Als erste Maßnahme bietet sich eine höhere Vcore (CPU Spannung) an. Die Vcore Erhöhung ist jedoch wirklich nur in kleinsten Schritten und mit äußerster Vorsicht zu nutzen, da die Wärmeentwicklung der CPU drastisch ansteigt und somit evtl. zerstörte Transistoren in dem CPU-Kern zum Tod des Prozessors führen könnten. Dank der erhöhten VCore (mittels Jumper auf dem Mainboard, im Bios, oder anhand der Malanleitung) kann man die Stabilität vom Prozessor deutlich verbessern. Ich bevorzuge dabei immer die Malanleitung, da man auch beim Boardwechsel oder beim zurücksetzen des Bios immernoch die gewünschte CPU-Spannung hat. Meist ist man zwar zu guter letzt doch bei 1,85 Volt (real oft 1,90 Volt) angekommen, aber ich kann nur empfehlen der CPU immer nur soviel Spannung zu geben, wie sie benötigt um stabil zu laufen und nicht direkt die höchstmögliche Einstellung zu wählen ! Wer noch höhere Spannung benötigt kann bei den meisten Boards den Spannungsregler IC mittels einem Widerstand etwas manipulieren, so daß es z.B. bei der Einstellung von 1,80 Volt Spannung in Wirklichkeit 2,00 Volt oä. ergibt. Näheres zu diesem Thema folgt in kürze.
- Wer auch mit höherer Vcore nicht zum gewünschten Erfolgt kommt, sollte einmal probieren, die sogenannte VIO (Input/Output Voltage) via Jumper zu erhöhen. Hiermit wird diversen PCI, AGP, ISA Karten und den Speichermodulen etwas mehr Spannung geben, um die Stabilität jener Bauteile enorm zu verbessern. Gerade wer am Ende noch das letzte Quentchen an Geschwindigkeit per FSB rausholen möchte, kann der Northbridge (Chipsatz) mit der VIO richtig „einheizen“. Hierbei hebt man bei manchen Boards auch die Vcore etwas an, was der CPU dann wieder zugute kommt. Eine gute Luftzirkulation im PC Gehäuse (z.B. durch sortieren der Kabel) ist eine wichtige Grundvoraussetzung für eine lange Lebensdauer sämtlicher PC-Komponenten.
- Wer den höchsten Takt der CPU rausgefunden hat, sollte durch stärkere Belastungz.B. mit Prime (zu finden im Downloadbereich), oder anderen anspruchsvollen Programmen die Stabilität und die Temperaturen überprüfen, wobei ich als maximum 55-60° Celsius CPU Temperatur empfehle.
- Falls es nach all diesen Hinweisen immernoch Probleme oder zu wenig Performance gibt, stehe ich gerne für alle Übertakter per Mail Rede und Antwort. Nachdem nun auch das neue Forum immer mehr Beliebtheit findet, kann man hier wunderbar alle offenen Fragen mit anderen gleichgesinnten diskutieren und schont dabei meine Mailbox 🙂 OBEN GENANNTE SOFTWARE BEFINDET SICH UNTER LINKS & DOWNLOADS BEI OCINSIDE