Praxistest …
Kopfhörer zu testen ist relativ schwierig, da diese sich in verschiedenen Umgebungen unterschiedlich verhalten, was Klang oder auch Akkulaufzeit betrifft. Daher ist dieser Abschnitt eher als Subjektiv zu betrachten. Wir haben aber versucht typische Nutzungsszenarien nachzustellen.
Mobvoi TicPods aufladen …
Bevor man das Headset verwenden kann, schließt man die Box zum Aufladen über das mitgelieferte Micro USB Ladekabel an einem USB Typ-A oder USB Typ-C Anschluss an. Der Ladevorgang wird durch Blinken der beiden grünen LEDs an der Ladebox angezeigt. In der Box werden nun auch bereits die In-Ears geladen. Diese leuchten rot während des Ladevorgangs.
Mobvoi TicPods Akkulaufzeit …
Die Akkulaufzeit spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. Der Hersteller gibt an, dass man das Headset 4 Stunden aktiv verwenden und ca. 4x über Ladeschale aufladen kann, so dass man insgesamt auf ca. 18 Stunden kommt. Wir wollten es genau wissen und haben mit voller Lautstärke Musik gehört. Das Ergebnis lag bei respektablen 3 Stunden, 41 Minuten und 17 Sekunden. Ein erster Hinweiston wurde nach 3 Stunden 21 Minuten ausgegeben, so dass man sich darauf einstellen konnte, die TicPods zu laden. Lediglich die Ladebox hat leider nicht angezeigt, wann sie geladen werden musste.
Mobvoi TicPods Bluetooth Verbindung …
Vor der Audiowiedergabe muss man zunächst eine Verbindung mit einem Bluetooth fähigen Gerät herstellen. Zum Großteil sind das heutzutage Smartphones, Tablets, PCs, aber auch Fahrzeuge und einige TV Geräte unterstützen proprietär die Wiedergabe über Bluetooth.
Sobald man die Ladebox öffnet, signalisieren beide Bluetooth In-Ears durch blaues Blinken und durch eine Sprachausgabe, dass sie „paarungsbereit“ 😉 sind.
Nun können wir die Mobvoi TicPods Free koppeln, solange sie nach dem Öffnen der Ladebox als TicPods 4C1D sichtbar sind. Im Beispiel koppeln wir sie zunächst mit einem Samsung Galaxy S7 Smartphone.
Der Kopplungsvorgang klappte einwandfrei.
Mit einem Klick auf das Zahnrad Symbol im Android 8.0 Bluetooth Bereich kann man auswählen, ob die TicPods nur für die Medienwiedergabe oder für die Anruffunktion oder für beides (Standardeinstellung) verwendet werden sollen.
Mobvoi TicPods Sound Test …
Nun ist es endlich soweit, wir können die TicPods endlich einem Soundcheck unterziehen und die In-Ear Tonqualität testen! Zunächst hörten sich die Mobvoi TicPods relativ flach an. Mittels leichtem Druck auf die TicPods wurden die Bässe etwas besser. Da die vormontierten Gummiaufsätze recht groß sind, gelangten die TicPods nicht weit genug in den Gehörgang. Also haben wir kurzerhand den Gummiaufsatz gewechselt und mit den etwas kleineren Gummiaufsätzen war der Mobvoi TicPods Klang nun bereits deutlich besser.
Allerdings fanden wir den Klang immer noch nicht ganz optimal. Android bietet aber glücklicherweise noch jede Menge Möglichkeiten zur Bluetooth Klangoptimierung. So finden wir beispielsweise den Röhrenverstärker Pro sehr angenehm für die Musik Wiedergabe und wem das noch nicht reicht, kann sich das Soundprofil in Android manuell oder sogar über ein eigenes eigenes Adapt Sound Profil anpassen. Die Audioeinstellungen mitsamt Equalizer findet man in Android 8.0 übrigens unter Einstellungen -> Töne und Vibration -> Tonqualität und Effekte. Allerdings gibt es so eine Klangvariation natürlich nicht bei einem TV, so dass es am TV insgesamt etwas flach bleibt.
Natürlich haben wir die TicPods auch mit dem PC getestet. Wir verwenden im Test ein ASRock Taichi Mainboard mit integriertem Bluetooth 4.2 Modul. Für die zweite Bluetooth Verbindung musste man zunächst die Verbindung mit dem Smartphone trennen, dann die TicPods in die Box legen, die Box schließen, die Box wieder öffnen, damit die TicPods blau blinken und zur BT Kopplung bereit sind. Man hat übrigens in Windows die Wahl, ob man als TicPods 4C1D Hands-Free oder als TicPods 4C1D Stereo verbinden möchte. TicPods 4C1D Hands-Free aktiviert das Freisprech Profil mit Mikrofon, wodurch der Klang bei einer Musikwiedergabe deutlich schlechter wird. Für Musikgenuss also unbedingt TicPods 4C1D Stereo auswählen 💡
Sobald die TicPods mit dem PC verbunden sind, wird übrigens die Verbindung mit dem Smartphone verweigert und die „Verbindung zu TicPods 4C1D kann nicht hergestellt werden“ Fehlermeldung ausgegeben.
Aber auch bei der PC Verbindung haben wir glücklicherweise noch Einstellungsmöglichkeiten und so kommt der TicPods Bass erst richtig zur Geltung, sobald man die Bassverstärkung aktiviert. Zudem gibt es die Option Lautstärkeausgleich, womit die relativ geringe TicPods Lautstärke deutlich erhöht wird.
Mobvoi TicPods Mikrofon …
Die TicPods haben wie zuvor erwähnt ein Mikrofon zum Freisprechen integriert. Damit man sich von der Aufnahmequalität überzeugen kann, haben wir ein kurzes Sound Beispiel erstellt.
Mobvoi TicPods Bedienung …
Wie zuvor erwähnt, besitzen die Mobvoi TicPods Free eine ganz besondere Touch Steuerung. Die Lautstärke regelt man durch Streichen auf einen der beiden In-Ears, langes Drücken auf den rechten In-Ear für den Siri oder Google Sprachassistenten sowie doppeltes Antippen für den nächsten oder vorigen Titel. In der Praxis gelingt die Bedienung äußerst schnell, da die Gesten sehr intuitiv sind. Allerdings ist es im Praxistest auch häufiger vorgekommen, dass man die Touch Funktion ausgelöst hat, wenn man nur mal ein wenig den In-Ear Sitz korrigieren wollte. Dennoch gefällt uns die intuitive Touchsteuerung sehr gut.
Hier sieht man nochmal die vollständige Bedienungsmöglichkeit der TicPods.
Übrigens schalten sich die TicPods automatisch aus, sobald man sie aus dem Ohr nimmt und aktivieren sich, sobald man sie einsetzt. Insgesamt richtig clever gelöst!
Mobvoi TicPods Tragekomfort …
Wie bei allen In-Ear Kopfhörern ist es enorm wichtig, die richtige Größe der Gummiaufsätze zu wählen, damit die Kopfhörer fest im Ohr sitzen und die Klangqualität stimmt. Denn wie wir bereits zuvor im Soundcheck erwähnt haben, fehlen unter anderem auch die Bässe, wenn die TicPods nicht richtig im Ohr sitzen. Zudem wird es auf Dauer unangenehm und sie halten nicht gut genug am Ohr, wenn zu große Gummiaufsätze gewählt werden. Hier hätte Mobvoi gerne noch mehr unterschiedliche Gummiaufsätze mitliefern können, um wirklich jedem Ohr gerecht zu werden. Mit dem korrekt gewählten Gummiaufsatz war übrigens selbst Joggen möglich (sie sind übrigens IPX5 zertifiziert, also strahlwasserdicht). Insgesamt merkt man die TicPods mit den richtigen Aufsätzen kaum, zumal sie zusammen nur ca. 14 Gramm wiegen.
Wir haben die TicPods aber nicht nur in der Stadt, im Wohnzimmer und im Büro getestet, sondern wollten sie auch noch in weiteren Szenarien prüfen.
Mobvoi TicPods auf dem Motorrad …
Da wir auch einige Motorradfahrer unter unseren Lesern haben, wollten wir zunächst die TicPods auf dem Motorrad ausprobieren. Dank der relativ flachen Bauweise passen die Mobvoi TicPods sogar unter den Helm, wobei natürlich keine Touch Bedienung mehr möglich ist. Beim Aufsetzen des Helms rutschen die TicPods auch nicht aus den Ohren. Allerdings werden die TicPods beim Abziehen des Helms nach oben weggezogen, rutschen somit aus den Ohren und fallen im schlimmsten Fall auf den Boden. Im TicPods Helm Test haben wir einen Nolan Helm verwendet – je nach Hersteller und Modell kann der Platz am Ohr natürlich auch etwas variieren. Die Noise Isolation und Noise Cancellation verringern die Geräuschkulisse und lassen (zumindest unserer Meinung nach) unter dem Helm noch genügend wichtige Umgebungsgeräusche und Warnsignale durch. Man sollte sich aber vor dem Tragen unbedingt nochmals vergewissern, ob sie im Straßenverkehr erlaubt sind – wir übernehmen keine Haftung!
Mobvoi TicPods im Auto …
Bei der Autofahrt ließen sich die TicPods gut tragen, allerdings werden die Umgebungsgeräusche durch die Noise Isolation und vor allem durch die aktive Noise Cancellation sehr stark gefiltert, so dass die Nutzung im Straßenverkehr unserer Meinung nach zumindest grenzwertig ist! Da man Warnsignale, Martinshorn & Co. bei der Autofahrt noch rechtzeitig hören muss, sollte man lieber nur einen In-Ear tragen. Bei unserem Test im Leihwagen auf der schönen Vulkaninsel Lanzarote konnten wir zumindest problemlos freisprechen.
Mobvoi TicPods im Flugzeug …
Im Flugzeug haben wir uns mit den Mobvoi TicPods pudelwohl gefühlt. Denn hier kam die aktive Noise Cancellation richtig zur Geltung, womit die 85dB Lautstärke im Flugzeug deutlich reduziert wurden. Lediglich die Durchsagen im Flugzeug konnte man mit eingesetzten TicPods nicht mehr verstehen 🙄 Die Bedienung der TicPods hat ebenfalls prima geklappt. Bei der ersten Verbindung gab es allerdings Schwierigkeiten, da anscheinend so viele Bluetooth Geräte im Flugzeug gleichzeitig unsere TicPods abgeklappert haben und verbinden wollten, dass zunächst mit der Fehlermeldung „Verbindung zu TicPods 4C1D kann nicht hergestellt werden“ die Bluetooth Konnektivität verweigert wurde. Wir mussten die Ladebox öffnen und dann sofort mit den TicPods verbinden, dann klappte es nach ein paar Anläufen.
Insgesamt sind die TicPods ein solider Wegbegleiter. Allerdings sollte man an die Noise Isolation und vor allem die aktive Noise Cancellation denken, die eventuell wichtige Informationen, wie z.B. Durchsagen am Bahnhof oder im Zug bzw. Flugzeug, aber auch Warnsignale im Straßenverkehr (§ 23 Absatz 1 Satz 1 StVO) ungewollt rausfiltern.
Mobvoi TicPods Temperatur …
Was uns beim Tragen allerdings aufgefallen war, ist eine leichte Wärmeentwicklung, vor allem auf der rechten Seite. Da es bereits des Öfteren Diskussionen gab, ob die Nutzung von Bluetooth In-Ear Kopfhörern schädlich sein kann, konnten wir zwar nicht den SAR Wert messen (Spezifische AbsorptionsRate), wollten aber zumindest die Temperaturentwicklung nachmessen. Nach längerer Zeit mit maximaler Lautstärke wurde bei ca. 21°C Raumtemperatur eine höchste In-Ear Temperatur von 25,7°C gemessen.
Mobvoi TicPods Free Fazit und Gesamteindruck …