Kommen wir nun zu etwas Spannendem. Was leistet der Arbeitsspeicher?
Dazu werfen wir zunächst einen Blick auf unser Testsystem.
Mainboard | ASRock Fatal1ty X470 Gaming K4 |
CPU | AMD Ryzen 7 3700X |
RAM | 2x 8GB DDR4 Crucial Ballistix MAX 4400 |
Grafikkarte | Palit 1070Ti mit Arctic TwinTurbo III Kühler |
SSDs | 2x 2,5″ |
Netzteil | Antec HCG 750 |
Da AMDs Ryzen ab der dritten Generation einen eingebauten Teiler für den Infinity Fabric Bus hat und sich hier auch viel in Sachen Arbeitsspeicher Kompatibilität getan hat, sollten wir hier keine Einschränkungen haben.
Bei den Tests haben wir uns für den eingebauten Benchmark (Cache & Memory) von AIDA64 entschieden. Dieser wurde für jede gesetzte Einstellung dreimal wiederholt, um Fehlermessungen auszuschließen. Die aktuellste Version von AIDA64 steht übrigens auf unserem Server zum Download bereit und kann dort mit hoher Geschwindigkeit heruntergeladen werden. Dort ist auch der CPU-Z Download zu finden.
Hier noch eine kleine Anmerkung bevor es losgeht: Bei unserem AMD Ryzen 3000 Prozessor läuft der Infinity Fabric Bus bis 3600 MHz synchron zum Arbeitsspeicher. Danach wird ein 1:2 Teiler aktiv, dadurch ist der Durchsatz trotz des höheren Arbeitsspeichertaktes grundsätzlich geringer.
Doch nun genug der vielen Worte, hier sind die Ergebnisse unserer Benchmarks:
Beginnen wir mit 2666 MHz, dem höchsten Takt nach der JEDEC DDR4 Standardspezifikation.
Als Nächstes schauen wir uns den Benchmark, für AMDs Ryzen 3000 optimalen Takt, von 3600 MHz an. Hier fällt direkt auf, dass der Lese- und Kopierdurchsatz massiv nach oben geht. Das bringt in Spielen und Anwendungen natürlich deutlich mehr Performance, wie sich auch in vielen unserer Tests nachlesen lässt.
Da der Ballistix Max Arbeitsspeicher von Crucial aber schneller ist, als die Polizei erlaubt, laden wir als Nächstes das XMP 2.0 Setting für 4440 MHz. Wie man sehen kann, sind die Durchsatzwerte allesamt auf gleichem Niveau trotz des deutlich geringeren Infinity Bus Taktes. Dass dieser nur mit 1100 MHz, bedingt durch den 2:1 Teiler, läuft kann man anhand der L1-L3 Cache Werte erkennen.
Apropos schneller als die Polizei erlaubt … natürlich wollten wir wissen was sonst noch aus dem Arbeitsspeicher zu holen ist. Nachdem wir die Spannung von 1,4V auf 1,5V erhöht haben, konnten wir einen Takt von 4666 MHz bei gleichen Timings herauskitzeln. Spannenderweise skaliert unser Ryzen 3700X hier überraschend gut mit nach oben, sodass wir bei L1-L3 Cache fast so viel Durchsatz erzeugen können wie im 3600 MHz Setting.
Damit man alles auch auf einen Blick hat, haben wir das Ganze natürlich auch noch in Diagrammen festgehalten.
Auf dem ersten sehen wir den Speicherdurchsatz der einzelnen Arbeitsspeicherprofile. Hier kann man gut erkennen, dass knackige Timings ebenso gut Leistung aus den RAM-Riegeln rauskitzeln wie purer Takt. Vor allem bei Lesezugriff ist das Setting mit 3600 MHz dem OC-Profil mit 4666 MHz ebenbürtig.
Apropos Timings, natürlich haben wir diese ebenfalls gegeneinander gestellt. Auch hier kann man klar erkennen, dass man mit guten Timings punkten kann. Das bietet sich vor allem an, wenn der Speichercontroller des Prozessors nicht so einen hohen Takt mit macht.
Während des Tests mit 1,5V wurden die DDR4 Riegel übrigens nicht merklich wärmer als unter 1,4V. Grundsätzlich sollte man den RAM auf der Frequenz zu betreiben, die am besten mit dem jeweiligen Prozessor harmoniert. Hier kann man auch zusätzliche Leistung aus dem Hut zaubern. Denn schneller Arbeitsspeicher, der weit über 3200 MHz oder 3600 MHz spezifiziert ist, schafft in der Regel auch niedrigere Timings, was wiederum ebenfalls den Lese-, Schreib- und Kopierdurchsatz fördert.
Kommen wir nun zum Crucial Ballistix Max Fazit und Gesamteindruck …