Praxistest …
Im folgenden Praxistest werden wir die Grenzen des North PC Gehäuses ausloten. Dazu bauen wir folgende Komponenten in den kompakten Midi-Tower ein.
CPU | AMD Ryzen 5 7600X |
Mainboard | ASRock B650E Taichi E-ATX |
Kühler | Arctic Liquid Freezer II 360 |
Wärmeleitpaste | Arctic MX-6 |
RAM | 2x 16GB Crucial DDR5-4800 single ranked |
Lüfter | 2x Fractal Aspect 14, oben 2x Arctic F14 PWM, Seitenwand 1x 12cm, hinten |
Grafikkarte | ASUS TUF RX 6800 XT 3 Slots dick, 320mm lang |
M.2 SSD | Crucial P5 Plus 1TB PCIe Gen 4 |
2,5″ SSD | 2,5″ SSD |
Netzteil | Cooler Master Reactor Gold 750 |
Beim Zusammenbau beginnen wir natürlich mit dem Mainboard und montieren danach die Wasserkühlung, da der Radiator ins Gehäuse eingefädelt werden muss, wofür keine anderen Komponenten im Weg sein dürfen. Anschließend prüfen wir, ob die 320mm lange Grafikkarte noch reinpasst. Laut Bedienungsanleitung darf die Grafikkarte maximal 355mm lang sein, wenn lediglich Frontlüfter montiert sind. Der Radiator der Arctic Liquid Freezer II Wasserkühlung ist 38mm dick, was einen Freiraum mindestens 358mm für Grafikkarte und Radiator erfordern würde. Leider sind die Angaben von Fractal sehr genau und auch die Grafikkarte und der Kühler sind genau so groß wie es deren Hersteller angeben. Ohne Modifikation passt diese Grafikkarte so leider nicht ins Gehäuse. Glücklicherweise ist der Rahmen der Wasserkühlung breiter als die eigentlichen Kühlkanäle und wir haben das passende Werkzeug zur Hand. So schaffen wir es dennoch, die große Grafikkarte und den dicken Radiator der Arctic Wasserkühlung im Gehäuse unterzubringen, wie unser folgendes Foto beweist.
Eine andere Wasserkühlung mit 25mm dickem Radiator hätte hingegen problemlos gepasst. Aber erfreulicherweise ist später von unserer Operation am Radiator nichts mehr zu sehen, wenn die große Blende montiert ist.
Die Grafikkarte beschert uns aber auch noch ein weiteres Problem. Das RGB-Logo der insgesamt 14cm tiefen Grafikkarte steht gut 10mm hervor, was in paar Millimeter zu viel ist, damit der Halter für die beiden Zusatzlüfter ordentlich passt.
Wir verbiegen den Lüfterhalter mit viel Gefühl ein wenig, sodass dieser im montierten Zustand nur ganz leicht auf der Grafikkarte aufliegt. Druck auf der Grafikkarte ist unbedingt zu vermeiden. Man könnte natürlich auch noch den Lüfterhalter im Bereich des Logos ausschneiden, die Lüfter auf das Mesh-Seitenteil schrauben, oder eine komplett selbst entworfene Halterung mit dem 3D-Drucker anfertigen. Notfalls könnte man die Lüfter auch weglassen, wie es bei der Version mit Glas-Seitenfall auch der Fall wäre.
Das waren aber auch schon alle Probleme, die wir beim Zusammenbau hatten. Die verbleibenden Komponenten konnten ohne weitere Zwischenfälle an den angedachten Stellen montiert werden, auch wenn es weiterhin eng zuging. Oben platzieren wir die im Lieferumfang des Gehäuses enthaltenen Fractal Aspect 14 Lüfter. Sie passen gerade so über das Mainboard. Bei dem folgenden Anblick wird klar, warum nur ein 240mm Radiator oben Platz findet und das Mainboard dann auch keine sonderlich großen Kühler an den Spannungswandlern sitzen haben darf.
Genauer betrachtet, dürfte das Fractal Design North gerne noch mehr oder größere Kabeldurchlässe in der Netzteilabdeckung aufweisen, aber das ist Jammern auf höchstem Niveau, denn auch mit den vorhandenen Löchern kommt man gut zurecht und die Kanten sind perfekt abgerundet.
Bevor wir das Gehäuse umdrehen, montieren wir noch die beiden 14cm Lüfter vor der Grafikkarte.
Hinter dem Mainboard platzieren wir rechts eine 2,5″ SSD und versuchen sämtliche Kabel möglichst sauber zu verlegen, was mit dem vorhandenen Platz und den gebotenen Befestigungsstellen recht passabel gelingt. Wir verwenden zudem den integrierten Fan-Hub und ergänzen ihn noch um einen weiteren Hub. Für zwei 3,5″ Festplatten wäre noch Platz zwischen dem Netzteil und dem Radiator gewesen.
Einen winzigen Kritikpunkt gibt es noch am Doppelhalter für 2,5″ SSDs. Beim linken Platz muss man darauf achten, dass die Mainboardschraube nicht das SATA-Stromkabel beschädigt.
Schlussendlich schließen wir das Gehäuse und schalten den PC das erste mal ein. Dabei bemerken wir einerseits den unerwartet hochwertig anmutenden Druckpunkt des Power-Schalters und, dass es eine bisher unbemerkte Power-LED im North PC Gehäuse gibt. Der Schlitz neben den Front I/O Anschlüssen ist von hinten mit einer gelben LED beleuchtet, was schick aussieht, aber leider ist der Schlitz nicht ganz gleichmäßig beleuchtet.
Lautstärke
Im Betrieb zeichnet sich das Fractal Design North Gehäuse durch eine ungemeine Ruhe aus, die ihresgleichen sucht. Von den Lüftern ist nur ein leises Säuseln zu hören und von Dröhngeräuschen oder Brummtönen fehlt absolut jede Spur, obwohl in unserem Testaufbau insgesamt 12 Lüfter verbaut sind und 11 beim Test auch liefen. Man könnte durchaus meinen, dass das North mit Dämmmaterial vollgestopft ist, so wenig Geräusche dringen nach außen.
Temperatur
Für den ultimativen Härtetest belasten wir das Gesamtsystem bis ans Limit. Bei der Grafikkarte setzen wir das Powerlimit vor dem Stresstest auf den Maximalwert und belasten sie mit dem Testprogramm Furmark pausenlos auf voller Leistung. Dem Ryzen 5 7600X rücken wir gleichzeitig mit dem Prime95 SmallFFT Test in einem Ausmaß zu Leibe, wie es kein realer Workload zustande bringen würde. Kein normaler Lastzustand würde einen PC jemals so stark belasten, wie wir es bei unserem Test machen. Erschwerend begrenzen wir die Drehzahl der Grafikkartenlüfter auf 60% bzw. 1800U/min und die Lüfter des CPU-Kühlers auf 1200U/min. Die Gehäuselüfter werden vom Mainboard im Silent-Modus betrieben. Trotz der enormen Gesamtleistungsaufnahme von deutlich über 500 Watt bleiben die Temperaturen der Komponenten erfreulich niedrig. Bei einer Raumtemperatur von ca. 22°C bleibt die Grafikkarte mit 69°C fast kühl und auch die CPU wird nach 30 Minuten Dauerstresstest nicht wärmer als 76°C. Da unser Prozessor nur 6 Kerne aufweist, merken die Spannungswandler des Mainboards wahrscheinlich kaum, dass überhaupt eine Last anliegt, denn sie werden nicht wärmer als 46°C. Ähnlich sieht es beim Arbeitsspeicher aus. Die beiden 16GB DDR5 Module werden 44 bzw. 45°C warm.
In dem Fractal North Chalk White TG Clear haben wir testweise ein ASRock X299 Creator Mainboard mit Intel Core i9-7900X LGA 2066 Prozessor verbaut, der hier mit einem Arctic Freezer 33 TR Kühler gekühlt wird. Dank der großzügigen Belüftung in der Gehäusefront bleibt die CPU unter Last selbst ohne Wasserkühlung noch im grünen Bereich.
Fractal Design North Fazit und Gesamteindruck …