Aufbau, Design und sonstige Features …
Wie bereits erwähnt, ist das Netzteil satte 21 cm lang. Man sollte also vor dem Kauf genau messen, ob der vorhandene Platz für die Montage ausreicht.
Bestückt ist das TX-1300 mit einem 135 mm Lüfter der sich auf der Oberseite befindet. Da dieser flüssigkeitsgelagert ist, dürfte er im Betrieb kaum zu hören sein. Das es aber gar nicht erst so weit kommen muss, erklären wir später.
Es handelt sich um ein vollmodulares Netzteil, was die Montage im Gehäuse erleichtert. Die Anschlüsse sind alle sauber ausgeführt, gut zu erreichen und verständlich beschriftet.
Die Vorderseite ist ebenfalls interessant. Wie bereits von anderen Modellen des Herstellers bekannt, befindet sich hier der Hybrid Mode Button. Wird er gedrückt, bleibt der Lüfter im unteren Leistungsbereich stehen und beginnt sich erst ab ca. 300 W zu drehen. Bleibt er unbetätigt so läuft der Lüfter standig. Neben dem großen Netzschalter fällt jedoch die ungewöhnliche Kaltgerätebuchse auf.
Diese entspricht nicht dem, was man von anderen Netzteilen gewohnt ist. Dafür liefert Seasonic ein Netzkabel mit einem besonderen Stecker mit. Leider fällt dem pfiffigen User natürlich auch gleich auf, dass dieser Stecker nicht durch normale Kaltgeräte Anschlusskabel ersetzt werden kann. Entgegen des ersten Eindrucks handelt es sich jedoch um einen gängigen Stecker, der im Handel bezogen werden kann. Das Modell nennt sich IEC 320 C19. Diese sind für die Übertragung hoher Ströme notwendig.
Dafür liefert Seasonic jedoch ein Kabel mit das unser Herz höher schlagen lässt. Aufmerksame Leser werden es vielleicht bei unserem kürzlichen Test des MSI MEG Ai1300P PCIE5 Netzteils bereits gesehen haben. Der 12VHPWR Stromanschluss, welcher aktuelle Grafikkarten mit bis zu 600 W Leistung versorgen kann. Wichtig ist dabei auf guten Sitz des Steckers im Grafikkartenanschluss zu achten, den empfohlenen Biegeradius einzuhalten und den Stecker regelmäßig auf festen Sitz zu kontrollieren.
Die 1300 W Leistung müssen natürlich auch erzeugt werden. Die leichteste Solarzelle kann auf einer Seifenblase schwimmen. Das könnte das TX-1300 zwar mit seinen knapp über 3 kg Gewicht auch, jedoch müsste die Seifenblase dafür schon aus Beton sein 😉
Eingangs erwähnten wir das merwürdige Gerät, welches sich im Lieferumfang befindet. Es handelt sich dabei um einen Winkeladapter der gleichzeitig ein Netzteiltester ist. Das ist eine großartige Idee und das haben wir so noch nicht gesehen.
Dies erleichtert uns nicht nur die Montage des doch recht störrischen MB Anschlusskabel enorm, sondern versetzt uns auch in die Lage das Netzteil sofort zu testen, sollte der PC einmal nicht mehr starten.
Aber kommen wir nun zu dem Punkt um den uns jeder PC Bastler beneiden dürfte.
Wir sind nicht nur berechtigt Reparaturarbeiten an elektrischen Geräten durchzuführen, es ist als OCinside Tester quasi unsere Pflicht uns das Innere des Netzteils einmal genauer anzuschauen. Die Lötarbeiten sind tadellos. Wir konnten keine kalten Lötstellen oder schlecht gelötete Verbindungen erkennen. Sogar die oftmals vorhandenen Flussmittelrückstände sind hier nicht zu finden.
Wie angespriesen sind hier hochwertige, japanische Kondensatoren mit einer Spannung von 420V und einer Temperaturtoleranz von 105°C verbaut. Diese dienen der Spannungsstabilisierung und filtern zusätzlich Störungen heraus.
Entgegen unser Vermutung, dass sich in dem Netzteil viel umbaute Luft befindet, hat Seasonic den Platz sehr gut ausgenutzt. Große Kühlkörper ermöglichen es, dass der Lüfter sich für den unteren Leistungsbereich eine Auszeit nehmen kann. Auch hier können wir keine Mängel in der Montage und/oder Verarbeitung der Komponenten erkennen.
Jetzt haben wir alle aber genug auf die Folter gespannt. Kommen wir also zum Praxistest.
Seasonic Prime TX-1300 ATX 3.0 Netzteil Praxistest …