Praxistest …
Unser Testsystem für den ASRock PG27QFT2A besteht aus folgenden Komponenten.
Mainboard | ASRock B650E Taichi |
CPU | AMD Ryzen 7 7800X3D |
RAM | 2x 16GB DDR5-7600 |
Grafikkarte | AMD Radeon RX 6800 XT |
SSD | Crucial T700 1TB M.2 NVME SSD |
Netzteil | Seasonic Vertex GX-850 |
Gehäuse | Deepcool CH560 digital |
Betriebssystem | Windows 11 – Version 23H2 |
Wir verbinden den ASRock PG27QFT2A 180Hz Gaming Monitor über ein Displayport Kabel mit unserem Testsystem, um das volle Potenzial des Monitors ausschöpfen zu können, denn über HDMI ist die maximale Bildwiederholrate auf 144Hz begrenzt.
Bedienung …
Nach dem Einschalten begrüßt uns zuerst das Phantom Gaming Logo, welches nicht deaktiviert werden kann. Über die rückseitige Einzeltasten-Steuerung navigiert es sich eher holprig durch das rudimentäre Menü des PG27QFT2A, welches in 5 übersichtliche Untermenüs mit den Wichtigsten Funktionen zur Einstellung des Monitors aufgegliedert wurde. Im Luminance Menü, lassen sich voreingestellte Presets wählen, sowie Helligkeit und Kontrast anpassen. Außerdem können die Dynamische Kontrastregelung (DCR) und die Flackerreduzierung (MPRT) bei Bedarf aktiviert werden.
Unter Image Setup kann das Bild-Seitenverhältnis angepasst werden. Außerdem können Overdrive, Freesync und HDR aktiviert oder deaktiviert werden. HDR sollte immer auf „Auto“ belassen werden, um eine korrekte Bildwiedergabe zu gewährleisten.
Im RGB Menü sind Presets für verschiedene Farbtemperaturen zu finden, man kann aber auch selbst an den RGB-Regler Hand anlegen. Einen augenschonenden Modus mit reduziertem Blaulicht hat ASRock ebenfalls implementiert.
Das OSD Setup stellt Regler zum Festlegen der Menüposition bereit und auch die Anzeigedauer des Menüs kann eingestellt werden. Außerdem kann die Menüsprache gewechselt werden.
Unter Extras werden die anliegende Auflösung und Bildwiederholrate angezeigt. Neben der Eingangsauswahl kann der Monitor noch auf Werkseinstellungen zurückgesetzt oder die externe Monitorsteuerung aktiviert werden.
Spezielle Gaming-Funktionen wie das Einblenden eines Fadenkreuzes oder erweiterte Tuning-Funktionen stehen beim PG27QFT2A nicht zur Verfügung. Über die rückseitigen Tasten erhält man Direktzugriff auf die Lautstärkeregelung, die Bildpresets und die Eingangswahl, wenn zuvor nicht die Menü-Taste gedrückt wurde.
Bildqualität …
Bevor wir den PG27QFT2A dem eigentlichen Gaming-Test unterziehen, prüfen wir seine allgemeinen Bildparameter. Bei stark reduziertem Umgebungslicht und Zuspielung eines Schwarzbildes merkt man am äußeren Rand die unregelmäßige Ausleuchtung durch die Hintergrundbeleuchtung, die sich wolkenartig zur Bildschirmmitte zieht. Bessere Performance liefern bei diesem Test nur High-End Monitore und OLED Bildschirme, die jedoch ein Vielfaches des PG27QFT2A kosten. Für einen Gaming-Monitor der aufgerufenen Preisklasse mit IPS Panel und LED Hintergrundbeleuchtung ist das Ergebnis gut.
Weniger gut ist der starke, blickwinkelabhängige Helligkeitsabfall. Bei normalem Sitzabstand von 35-50cm ist bei zentraler Kopfposition an beiden seitlichen Rändern bereits der Helligkeitsabfall erkennbar. Sobald man den Kopf ein wenig aus der Mitte bewegt und zum entfernten Ende blickt, wird der Helligkeitsabfall deutlich sichtbar. Uneingeschränkte Blickwinkelstabilität gibt es nur bei OLED Displays, aber für gewöhnlich schneiden auch IPS Paneele bei diesem Test besser ab als der PG27QFT2A.
Zusätzlich verstärkt wird dieser Effekt noch von der ungleichmäßigen Ausleuchtung des matten Displays. Gute Displays haben einen Helligkeitsunterschied von weniger als 10% bei einem Weißbild, mittelmäßige 10-15%, aber beim PG27QFT2A fällt die Helligkeit teilweise um bis zu 24% gegenüber der Mitte ab. Bei unserem Testgerät haben wir folgende Helligkeitsverteilung bei 60Hz SDR mit dem Werkspreset ermittelt.
Helligkeit in Nits | |||
Messung | links | mitte | rechts |
oben | 195 | 214,5 | 202,5 |
links | 194,5 | 249,5 | 189 |
unten | 195,5 | 213,5 | 198,5 |
Die Helligkeit lässt sich über den Helligkeitsregler im SDR Modus bei 60Hz sogar noch auf 415 Nits steigern, was auch in hellen Räumen für kräftige Bilder sorgt. Im HDR Modus erreicht der PG27QFT2A bei 60Hz sogar beachtliche 503 Nits. Bei 120, 144 und 180Hz liefert der das Display jedoch lediglich maximal 260Nits. Für IPS Displays ermitteln wir einen beachtlichen Kontrastwert von 1419:1, was für sattes Schwarz sorgt und dem ASRock Monitor zu einer knackigen Bilddarstellung verhilft. Das matte Display schluckt auch Fremdlicht gut, sodass Sonnenlicht keinen all zu störenden Einfluss hat. Ab Werk ist der PG27QFT2A mit ca. 7500K recht kühl abgestimmt. „Warm“ ist das beste Preset und liefert bereits recht neutrale 6770K in der Bildmitte bei einem Weißbild, wobei die Farbtemperatur bei dunklen Bildinhalten auf bis zu 7114K ansteigt, was aber selbst trainierten Augen nahezu verborgen bleibt. Durch manuelles Tuning über das Bildschirmmenü konnten wir mit den Werten R50 G48 und B44 eine nahezu perfekte Farbtemperatur von 6510K erreichen. Das folgende Bild zeigt den Graustufenverlauf mit dem besten Preset „warm“.
Zur Einflussnahme auf die Farbwiedergabe bietet der PG27QFT2A leider keine Möglichkeit. So wirken gesättigte Farben meist zu knallig, da der sRGB Farbraum deutlich übertroffen wird und eine Begrenzung auf sRGB über das Bildschirmmenü nicht möglich ist. Für Gamer mag das unwichtig sein, aber wer außer zocken auch noch Bild- oder Videobearbeitung mit dem PG27QFT2A durchführen möchte, muss sich mit übersättigten Farben abfinden.
Gaming …
Bei dem Gaming Test bewerten wir den subjektiven Eindruck des ASRock PG27QFT2A Gaming Monitors. Deshalb starten wir einen flotten Shooter auf unserem Test-PC und lassen die Bilder auf uns wirken. Gleich zu Beginn fällt das für IPS Displays kontrastreiche und knackige Bild auf, das mit sauberer Pixelabbildung beeindruckt. Übertriebene Schärfebooster hat ASRock glücklicherweise nicht implementiert.
Im Bewegtbild fallen der Helligkeitsabfall hin zum Rand und die nicht optimale Blickwinkelstabilität kaum bis gar nicht auf. Viel mehr überzeugt der PG27QFT2A mit schlierenfreier und reaktionsschneller Bildwiedergabe und sauberer Durchzeichnung nahe schwarz. Tearing-Effekt sind ihm dank tadelloser Freesync Funktion ebenfalls unbekannt- zumindest konnten wir in unseren Tests kein Tearing provozieren. Bereits mit 60Hz liefert der Phantom Gaming Monitor ein klares Bild, aber über 120, 144 und bis 180Hz legt der PG27QFT2A nochmal ordentlich zu und die Verbesserungen in der Bewegtbilddarstellung sind deutlich wahrzunehmen. Die im Menü zuschaltbare Overdrive Funktion bietet keinen merkbaren Mehrwert, erzeugt aber auch keine auffälligen Bildfehler. Insofern macht es keinen signifikanten Unterschied, ob Overdrive aktiviert ist, oder nicht.
Sound …
Die beiden kleinen, nach unten gerichteten Speaker können zur Tonwiedergabe genutzt werden, wenn sonst jede andere Möglichkeit aus welchen Gründen auch immer, gerade nicht verfügbar sind. Mit maximal 2 Watt pro Kanal ist dem PG27QFT2A über die integrierten Schallwandler nur krächzendes Getöns zu entlocken, das bestenfalls als Notbehelf herangezogen werden sollte. Dass die meisten Monitore deutlich schlechteren Sound als TV-Geräte erzeugen, ist zwar bekannt, aber die Monitorhersteller könnten hier auch mal nachlegen und den Sound aufwerten. Wenn kein Soundsystem zur Verfügung steht, sollten lieber Kopfhörer genutzt werden, welche auch am Display angestöpselt werden können. Über die 3,5mm Klinkenbuchse liefert der PG27QFT2A passablen Sound, der erst bei höheren Pegeln an unserem 32 Ohm Headset Verzerrungen erzeugt. Viel Bumms im Bassbereich liefert aber auch die Klinkenbuchse nicht.
Wi-Fi und Bluetooth …
Mit seinen beiden im Standfuß integrierten Antennen wartet der PG27QFT2A sogar mit einer echten Innovation auf. Gegenüber direkt an der W-LAN Karte angesteckten Antennen auf der Rückseite eines PC-Gehäuses bieten die Antennen im PG27QFT2A eine deutliche Signalverbesserung und gegenüber externen Antennen, die man am Schreibtisch aufstellt, spart man Platz am Schreibtisch und erhält einen aufgeräumteren Look. Beim Gaming Test haben wir unseren PS5 Bluetooth-Controller auch über die Antennen des PG27QFT2A verbunden und konnten unsere Gaming Sessions absolut störungsfrei absolvieren. Die W-LAN Geschwindigkeit war identisch wie mit einer anderen externen Antenne und auch die Verbindung war stabil und störungsfrei. Somit bietet der ASRock Monitor mit integrierten W-LAN / Bluetooth Antennen einen echten Mehrwert gegenüber den meisten anderen Monitoren.
Stromverbrauch …
Über hohe Stromkosten braucht man sich beim PG27QFT2A keine Sorgen machen. Bei 60Hz genehmigt er sich in Werkseinstellung bei ca. 250 Nits gerade einmal 19,4 Watt, was ein ausgezeichneter Wert ist. Bei voller Helligkeit von 500 Nits sind es auch nur 29,6 Watt, was für ein 27″ Display mit 180Hz ebenfalls einen beeindruckend niedrigen Wert darstellt. Mit ca. 0,3 Watt im Standby und einem für uns nicht messbaren Stromverbrauch im ausgeschalteten Zustand, setzt man sich mit dem Phantom Gaming Monitor auch keinen heimlichen Stromfresser auf den Schreibtisch.
ASRock PG27QFT2A Fazit und Gesamteindruck …