Wasserkühler Umbau Anleitung …
Für alle, die unsere neue AIO Mod Anleitung lieber lesen möchten, haben wir keine Mühe gescheut, das Tutorial auch noch in schriftlicher Form zu verfassen und mit den Bildern aus dem Video zu hinterlegen.
Schauen wir uns die AIO zunächst einmal im Detail an. Eine Besonderheit bei der Antec K240 ist, dass Antec die Pumpe nicht im Kühler untergebracht hat, sondern um Radiator. Deshalb ist dieser Teil auch ein wenig größer als gewöhnlich und wir haben dort einen Stromanschluss. Das werden wir uns zunutze machen, indem wir im Prinzip den CPU Kühler Teil mitsamt Schlauch entfernen und nur den Radiator mit der Pumpe benutzen werden, um dann später Schnellverschlüsse anzuschließen und mittels dieser Schnellverschlüsse können wir dann Komponenten zum Testen an- und abstecken.
Schauen wir einfach mal … die AIO Hersteller wollen natürlich nicht, dass man das auseinander nimmt, deshalb ist alles doppelt und dreifach gesichert. Wir haben jetzt mit dem Teppichmesser erstmal diesen Schrumpfschlauch eingeschnitten und dann mit einem kleinen Schlitzschraubendreher ausgehebelt. Das geht dann so schon einmal gut ab. Jetzt haben wir hier das Fitting mit dem Gewebeschlauch darüber, da werden wir jetzt erstmal das Gleiche versuchen und gucken was passiert und da tritt schon Flüssigkeit aus.
Auch hier haben wir wieder einen Schlitz mit dem Teppichmesser gemacht und gehen jetzt mit dem Schlitzschraubendreher dort hinein und hebeln das auseinander und dann sieht man auch schon das Fitting.
Dann ist die erste Seite schon ab. Jetzt versuchen wir erstmal so viel Flüssigkeit wie möglich aus dem Loop zu bekommen.
Jetzt noch die zweite Seite auf die gleiche Weise entfernen. Wieder eingeschlitzt und mit dem Schlitzschraubendreher kann man das jetzt einfach auseinander nehmen. Darunter wieder ein Schlitz … jetzt holen wir die ganze restliche Flüssigkeit aus dem Radi.
Gut, damit wäre der Teil schon erledigt. Den CPU Kühler brauchen wir jetzt erstmal nicht, aber mal sehen was wir damit noch anstellen können. Das ist im Prinzip ein normaler Wasserkühler, mal sehen was wir damit noch anstellen können.
Soweit so gut. Als nächstes wollen wir das Ganze ein wenig spülen. Dafür haben wir uns ein Glas mit destilliertem Wasser vorbereitet, das ziehen wir jetzt einfach auf eine Spritze und drücken das dann in den Radiator rein. So viel passt da normalerweise auch nicht rein. Das Ganze wiederholen wir einfach paar mal und dann spülen wir das alte Kühlmittel raus. Ein bisschen schütteln …
So eine Spritze kriegt man übrigens ganz einfach in der Apotheke. Die wundern sich zwar erstmal, aber wenn man erklärt, dass man das zum Basteln benötigt, haben die normalerweise nichts dagegen.
Also, wir haben jetzt den Radiator von der Pumpe und der restlichen Verschlauchung befreit, haben das ganze durchgespült und jetzt haben wir ganz normale 8mm Schlauchtüllen. Jetzt montieren wir einen klaren 8mm Schlauch … den haben wir aus dem Baumarkt, gibt es aber auch z.B. bei Caseking, bei Aquatuning, Amazon, etc. … der passt da wunderbar drüber.
Wir schneiden ihn immer gerne nochmal gerade ab, damit man eine gute Kante hat. Es ist natürlich Geschmackssache, aber wenn man Schlauchtüllen optisch nicht ganz so toll findet, stülpt man ein wenig Schrumpfschlauch drüber. D.h. man schneidet sich ein 2 Stücke Schrumpfschlauch ab, länger als die Schlauchtülle … Unbedingt daran denken, den Schrumpfschlauch zuerst über den Schlauch zu ziehen. Hinterher geht es nicht, bzw. ist auf jeden Fall schwieriger. Und dann kann man das einfach drüberziehen, festschrumpfen und dann sieht es eigentlich ganz schick aus, auch wenn das eigentlich nur eine Schlauchtülle ist.
Wir hatten es in den anderen AIO Umbauanleitungen schon mal gezeigt und das werden wir heute wieder so machen, das wir auf der einen Seite von Alphacool den Eisflügel Durchflussanzeiger verwenden.
Und zwar aus dem Grund, da er an 3 Seiten Eingänge hat, so dass wir eine Seite zum Befüllen benutzen können. Wir werden nicht den kompletten Loop damit befüllen, aber versuchen darüber die restliche Luft raus zu bekommen, indem wir dann den dritten Anschluss dafür verwenden. Wir würden ihn ungefähr an dieser Position dazwischen einsetzen und kann dann das System darüber gut entlüften.
Für den 8mm Schlauch benutzen wir ganz normale 8mm Überwurffittings, d.h. man hat das normale Fitting und eine Überwurfmutter, die kommt vorher über den Schlauch und kann das ganz einfach zusammenfügen und die Überwurfmutter sichert dann den Schlauch. Auf der anderen Seite genau so.
Von der Länge her ist es so, dass die meisten AIO Hersteller normalerweise bei den Schläuchen zwischen 35 und 40cm Schlauchlänge wählen. Da es sich hierbei um ein Testsystem handelt und es nicht in ein Gehäuse eingebaut wird, können wir da ruhig ein wenig mehr nehmen, damit wir etwas mehr Spielraum haben. Wenn wir jetzt beide nebeneinander halten mit dem Durchflussanzeiger, denn er erspart ja ein wenig Schlauch, werden es ca. 45 bis 50cm sein.
Jetzt haben wir schon mal den Schlauch an der AIO, als nächstes geht es an die WaKü Befüllung.
Bevor wir mit dem Befüllen beginnen, müssen wir es aber noch so weit vorbereiten, dass wir am Ende, wenn wir Flüssigkeit im System haben, das Ganze abgeschlossen bekommen. Da wir keinen Kühler anbauen, sondern in dem Fall die zuvor erwähnten Schnellverschlüsse, müssen wir diese erst noch vorbereiten. Das sind Eiszapfen von Alphacool. Diese sind relativ groß, haben aber den Vorteil, dass man sie ganz einfach an das Gegenstück anschließen kann und das schließt dann automatisch den Loop.
Wir haben das Gegenstück in dem Fall so vorbereitet, dass wir die beiden zu einem U verbunden haben. Normalerweise wäre an dieser Stelle ein Kühler. Leider gibt es im Moment nur die Variante mit G1/4 Zoll Außengewinde. Diese gab es auch mal mit einem G1/4 Innengewinde, waren aber momentan nicht lieferbar. Deshalb nehmen wir solche Muttern, die wir dann noch darüber schrauben, damit wir dann von einem Außengewinde auf ein Innengewinde kommen und schrauben dann einfach wieder unsere Überwurffittings an. Das Ganze ist relativ groß und lang und sieht jetzt auch nicht … naja es ist sicherlich Geschmackssache … aber es gibt sicherlich Schöneres 😀 Aber von der Funktionalität her sind die einfach klasse und für unser Testsystem sind sie perfekt geeignet, deshalb benutzen wir sie.
Dann machen wir auch gleich die beiden Überwurfmuttern über den Schlauch, damit wir das nicht später machen müssen wenn schon Flüssigkeit drin ist und dann kann es auch schon losgehen.
Wir hab hier so eine Laborflasche nennt sich das, die hat einen Spritzschnorchel …
… dort haben wir blaue DP Ultra Flüssigkeit von Aquacomputer eingefüllt. Die benutzen wir sehr gerne, da die Farbe sehr knallig und zuverlässig ist. Damit fängt es auch nicht irgendwann an komisch auszuflocken oder zu verfärben. Davon haben wir bereits verschiedene Farben im Einsatz.
Radiatoren sind normalerweise in zwei Kammern aufgebaut, so das man pro Fitting immer die Hälfte des Radiators zum fließen hat.
Hier fließt das Wasser dann auf die andere Seite und dann zurück, bzw. je nachdem wie die Pumpe eingebaut ist. Jedenfalls ist es praktisch, wenn man die Seite ein bisschen höher lagert, damit die ganze Luft von unten möglichst nach oben kommt und dann hoffentlich auch aus den Schläuchen entweichen kann. Hier sieht man, dass wir durch Schütteln eine ganze Menge Luft aus dem Radi bekommen und die Flüssigkeit sackt dann nach.
Für das letzte Bisschen nehmen wir wieder die Spritze, wir haben wieder das Glas vorbereitet, diesmal aber mit der Kühlflüssigkeit. Es ist immer ein gutes Zeichen, dass die Luft nahezu aus dem System raus ist, wenn man in die eine Seite des Schlauchs Flüssigkeit füllt und die andere Seite passt sich vom Niveau her entsprechend an.
Jetzt werden wir versuchen den Schlauch so voll wie möglich zu bekommen, um dann die Fittings anzubringen. Das können wir mit der Spritze leider nicht reindrücken. Bei uns ist noch eine kleine Luftblase drin, aber die holen wir gleich mit dem Durchflussanzeiger wieder raus.
Zum Entlüften werden wir uns jetzt ansehen, wie so ein Radiator aufgebaut ist: Man hat immer zwei Anschlüsse und der Radiator an sich ist dann in zwei Teile aufgeteilt. Normalerweise ist es so, dass die Hälfte in eine Richtung den Fluss bis zu der gegenüberliegenden Kammer leitet. Hier sammelt sich dann das Wasser und fließt durch die andere Hälfte wieder zurück. D.h. wenn wir die Luft aus dem System bekommen wollen, müssen wir das beachten und es ein wenig hin und her jonglieren. Da wir aber die Pumpe im Radiator haben, ist es relativ schwer daran vorbei zu kommen mit der Luft. Wir werden jetzt das System miteinander verbinden, damit wir andersherum gehen können und die Luft dann letztendlich im Durchflussanzeiger zu sammeln, um es dann fertig zu befüllen. Damit das nicht so eine Bastelei wird, sollte man daran denken, die Spritze vorher zu befüllen, da man hinterher beide Hände braucht.
Hier ist natürlich auch noch Luft drin, die müssen wir dann auch noch raus holen, aber stecken wir das ganze mal zusammen, wir sind selbst ein wenig gespannt.
Die Luftblase sieht man ja ganz gut, die wandert jetzt hoch.
Und auf der anderen Seite kommt sie dann. Die Luft die sich jetzt hier im Durchflussanzeiger gesammelt hat, das können wir mit der Spritze wieder auffüllen.
Bei der Menge können wir wahrscheinlich auch die Laborflasche noch mal benutzen, das geht ganz gut.
Sehr gut, vielleicht noch mal ein wenig bewegen … dann sieht man es noch im Schlauch stehen. Das werden wir jetzt auf die gleiche Weise auch wieder bis zum Durchflussanzeiger bewegen damit wir das dann raus bekommen. Vorher noch mal die Spritze füllen.
Da jetzt hier keine Luftblasen mehr aufsteigen und der Radiator beim Schütteln auch nicht mehr plätschert, scheint so ziemlich alle Luft raus zu sein. Das ist jetzt beim Erstbefüllen natürlich ein Geduldsspiel, aber das macht man ja in der Regel nur einmal und dann läuft das System. Als nächstes werden wir dann einfach mal testen. Wir sind gespannt …
Sieht gut aus, denn der Flussanzeiger dreht sich schon munter, ein bisschen rauscht es noch im Radiator, das ist aber normal, da jetzt noch das letzte bisschen Luft aus der Pumpe gedrückt wird. Das dauert in der Regel 20 Minuten, halbe Stunde und dann hat sich das auch gelegt.
Der große Clou ist nun, dass man es nach dem Test einfach trennen kann. Es entweicht vielleicht ein ganz ganz kleiner Tropfen blaue Flüssigkeit, aber die Schnellkupplungen sind echt klasse. Diese werden wir dann demnächst für Kühlertests verwenden. Einfach ein tolles System! Übrig bleibt dann dieser AIO Loop, an den wir jetzt ganz individuell Komponenten anschließen können, perfekt!
Damit wären wir am Ende des Videos. Wir haben jetzt eine coole individuell erweiterbare AIO, die zugegebenermaßen noch ein etwas entlüftet werden muss, aber das ist soweit kein Problem. Wir werden damit auf jeden Fall den nächsten Test durchführen. Denn – Achtung Spoiler – wir haben von Alphacool einen Eisblock für unsere ASRock Radeon RX 5700 XT Taichi X 8G OC+ bestellt, womit wir diese modifizierte AIO dann gleich das erste Mal zum Testen einsetzen können 😀
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