Testaufbau und Ergebnisse …
Den Liquid Freezer II 420 AIO Wasserkühler testen wir auf unserem bekannten Testsystem mit AMD Ryzen 5 2600 CPU im werksmäßigen und übertakteten Zustand. Das Testsystem besteht aus folgenden Komponenten …
CPU | AMD Ryzen 5 2600 (6 Kerne, 12 Threads) |
AMD Mainboard | ASUS TUF B450M-Pro Gaming |
RAM | 2x 8GB DDR4-3400 CL14 |
Umgebungstemperatur | ca. 21 °C |
Test #1 | CPU @ 3400 MHz bei 1,2V und ca. 85W |
Test #2 | CPU @ 4000 MHz übertaktet bei 1,38V und ca. 133W |
Um den Einfluss des Gehäuses möglichst gering zu halten, war während der Tests keine Seitenwand des Gehäuses montiert. Belastet wurde die CPU mit dem Programm Prime95, wo wir den „Small FFT“ Test für maximale Hitzentwicklung gewählt haben und die Temperaturen wurden mit dem Programm HWiNFO ermittelt. Hier findet man die Tools zum Download.
Belastet wurde das System immer so lange, bis 5 Minuten lang kein Temperaturanstieg mehr feststellbar war. Als Gegner traten zumindest bei den Tests mit der unübertakteten CPU der AMD Boxed Kühler und ein guter Mittelklasse Towerluftkühler, der Arctic Freezer 34 eSports an. Die Pumpe des Liquid Freezer II 420 lief immer auf 100%, da sie auch bei 100% Drehzahl keine hörbaren Geräusche von sich gibt. Es wurde also immer nur die Lüfterdrehzahl variiert.
Ergebnisse ohne Übertaktung bei synthetischer Last …
Die Messwerte für die nicht übertaktete CPU sind wie folgt. Ergebnisse mit dem Wert „>85 °C“ bedeuten, dass der Test frühzeitig abgebrochen wurde, da die Kühlung nicht ausreichend war.
Der AMD Boxed-Kühler muss selbst bei Standardtakt auf maximaler Lüfterdrehzahl betrieben werden, um die CPU ausreichend zu kühlen und der Arctic Tower Kühler liefert ab mittlerer Drehzahl ausreichend Kühlleistung. Der Liquid Freezer II 420 ist für einen AMD Ryzen 5 2600 totaler Overkill. Selbst der allerkleinste Luftzug durch den Radiator reicht aus, um die CPU locker zu kühlen. In dieser Situation ist der Liquid Freezer II 420 mit 26dBA im Abstand von knappen 30cm fast unhörbar, denn weder Pumpe noch Lüfter erzeugen im Betrieb auffällige Nebengeräusche. Diese Attitüde behält der Kühler bis 60% Lüfterdrehzahl bei, was ca. 1200 U/min entspricht. Die zuvor schon niedrige Temperatur wird dadurch noch um weitere 2°C reduziert. Der Ryzen 2600 liegt nun unter Volllast bei 48°C. Bei voller Drehzahl und nun deutlich hörbaren, aber nicht sehr lauten Lüftern, wird die CPU nun auf 47°C runtergekühlt.
Ergebnisse mit Übertaktung und synthetischer Last …
Wollen wir der CPU nun aber mal ordentlich einheizen und übertakten den Ryzen 5 2600 auf 4GHz, wobei die CPU ungefähr 133 Watt Verlustleistung produziert, was um ca. 56% mehr ist, als bei Standardtakt. Da der AMD Wraith Stealth Kühler bei Werkstakt schon am Limit war, treten jetzt nur noch der Arctic Towerkühler und der Liquid Freezer II 420 gegeneinander an. Hier sind die Ergebnisse.
Auch mit OverClocking kommt der Arctic Kühler nicht einmal ansatzweise an seine Grenzen! Den Sechskerner hält der Liquid Freezer II 420 selbst bei 20% Lüfterregelung fast unhörbar bei 68°C. Dies wohlgemerkt unter synthetischer Last, wo alle Berechnungen im Cache der CPU stattfinden, wodurch eine gewaltige Hitze entsteht. Erhöht man wieder die Lüftergeschwindigkeit auf 1200 U/min, erreicht die übertaktete CPU unter Prime 95 nur noch 66°C. Bei voller Drehzahl sind es dann 65°C. Damit liegt die Arctic Liquid Freezer II 420 Rev. 3 AIO trotz etwas geringerer Drehzahl von 1650 U/Min sogar noch ein Grad unter dem Ergebnis des Arctic Liquid Freezer II 360 Rev.2 bei 1750 U/Min.
Ergebnisse mit Übertaktung und Gaming …
Bei einer flotten Runde Forza Horizon 4 erreichte die CPU nicht einmal die 50°C Marke!
Die Testergebnisse zeigen klar, dass wir die CPU mit unserem übertakteten 6-Kerner eigentlich gar nicht wirklich fordern konnten. Der Liquid Freezer II 420 ist für Größeres bestimmt. Er nimmt es locker mit 12 oder 16 CPU-Kernen auf, egal ob von Team Red oder Blue 😉
Den VRM Lüfter sehen wir als nette Draufgabe, der unter sehr beengten Verhältnissen, wie einem HTPC im M-ITX Format, durchaus einen positiven Effekt auf die Spannungswandler des Mainboards haben kann.
In einem Gaming PC im M-ATX oder ATX Format, wo noch der eine oder andere Gehäuselüfter installiert ist, wird der Nutzen des VRM Lüfters kaum messbar sein, bzw. genauer gesagt hatten wir dies bereits mit einem 60mm VRM Lüfter einer Asus ROG Ryujin 360 getestet. Aber hier sind wir der Meinung, lieber haben, als brauchen, denn selbst mit voller Drehzahl erzeugt der 40mm VRM Lüfter der Liquid Freezer II 420 AIO praktisch keine hörbaren Geräusche.
Arctic Liquid Freezer II 420 AIO Wasserkühler Gesamteindruck und Fazit …