Handhabung und Verarbeitbarkeit …
Arctic MX-4 …
MX-4 Paste lässt sich dank der relativ niedrigen Viskosität problemlos aus der Tube ausdrücken und haftet gut auf dem Heatspreader der CPU. Auch mehrere Jahre alte Paste zeigt sich in der Konsistenz und Anwendbarkeit unverändert. Man kann die Paste selbständig mit einem Spachtel verteilen oder die Flächenpressung zwischen Kühler und Prozessor ihren Dienst verrichten lassen. Wir tragen vor unserem Test einen erbsengroßen Tropfen der grauen MX-4 Paste mittig auf dem Heatspreader (IHS) unserer AMD Ryzen 5 7600X Test-CPU auf.
Nach dem Test ließ sich der Kühler auch wieder absolut problemlos abnehmen, ohne verhältnismäßig stark an der CPU zu haften. Aus unserer Erfahrung können wir auch bestätigen, dass sich Kühler selbst nach ein paar Jahren auch noch gut CPUs lösen lassen, wenn MX-4 Paste dazwischen war. Die Wärmeleitpaste verteilte sich ausgezeichnet auf dem Heatspreader der CPU. Der vernickelte IHS ist vollständig und gleichmäßig mit einer hauchdünnen Schicht MX-4 Paste bedeckt.
Überschüssige Paste quoll vollständig seitlich heraus, sodass es zu keinen Anhäufungen zwischen CPU und Kühler kam, die den Wärmefluss beeinträchtigen würden. Auch am Kühler aus purem Kupfer blieb nach der Demontage eine hauchdünne Schicht MX-4 zurück und am Rand sammelte sich die überschüssige Wärmeleitpaste.
Arctic MX-5 …
Beim Ausdrücken der MX-5 Paste aus der Tube erlebten wir bereits unsere erste Überraschung. Die Paste kam nur unter erhöhter Kraftanwendung aus der Tube und war keine homogene Emulsion mehr. Offensichtlich trennte sie sich wieder teilweise in ihre Bestandteile auf. Diese resultierte Unwirtschaft musste zuerst mal wieder beseitigt werden, bevor der Wärmeleitpastentest durchgeführt werden konnte. Außerdem wollte die MX-5 Paste auch nicht so recht auf dem IHS haften. Sie rutsche auf dem Heatspreader herum, ohne ihn zu benetzen.
Irgendwann hatten wir dann doch einen verwertbaren Tropfen MX-5 Paste auf dem IHS und konnten den Kühler montieren. Dieser ließ sich nach dem ca. 30-minütigen Test jedoch nur unter erschwerten Bedingungen wieder abnehmen. Die Rückstände auf der CPU sind etwas dicker als bei der MX-4 Paste. Es handelt sich dabei auch nicht um eine gleichmäßig Schicht. Die restliche Paste haftet entweder am IHS oder am Kühler, aber nicht an beiden Komponenten, was auch ein Indiz für die hohe Haftkraft wischen den Komponenten ist. Bei längerer Verwendungsdauer muss mit Problemen beim Abnehmen des Kühlers gerechnet werden. Im Fall der Fälle sollte der Kühler zuerst durch Drehbewegung gelockert werden, denn durch stürmisches Ziehen am Kühler kann sogar ein verriegelter Prozessor aus dem Sockel gerissen werden, was sowohl Mainboard als auch Prozessor beschädigen kann!
Zumindest verteilte sich die MX-5 Wärmeleitpaste vollständig und gleichmäßig im Kontaktbereich zwischen CPU und Kühler, sodass man mit keinem Hitzestau rechnen muss.
Arctic MX-6 …
MX-6 Wärmeleitpaste ist das neueste Produkt von Arctic und wird mit der besten Performance beworben. Optisch erinnert MX-6 sehr stark an MX-4 Paste. Die Farbe wirkt identisch und die Viskosität ähnlich. Nach unserem Gefühl war die Viskosität etwas höher als bei der MX-4 Paste, was auch den technischen Daten entspricht, denn je geringer der Viskositätswert, desto flüssiger ist die Wärmeleitpaste, wobei Arctic nicht angibt bei welcher Temperatur die Viskosität ermittelt wurde. Wasser hat beispielsweise eine Viskosität von 1-5, wohingegen Ketchup beispielsweise eine Viskosität von ca. 50000 hat, sodass die MX-6 mit 45000 etwas dünnflüssiger als Ketchup wäre. Der praktische Viskositätsunterschied ist zwischen der MX-4 und der MX-6 auf jeden Fall äußerst gering, denn in der Anwendung kann man von keinem nennenswerten Unterschied sprechen. Beim Auftragen der Paste haftet MX-6 ebenfalls gut am IHS.
Nach Abschluss der Tests ließ sich der Kühler dann auch wieder problemlos vom Prozessor abnehmen und die Verteilung der MX-6 Paste war ebenfalls tadellos. So gleichmäßig und dünn war die zurückgebliebene Schicht sonst bei keinem anderen Testkandidaten.
Auch am Kühler zeigte sich ein ideales Bild hinsichtlich der Benetzung. Die überschüssige Paste quoll wieder vollständig seitlich heraus und die Kontaktfläche war durchgehend mit Wärmeleitpaste benetzt.
Kommen wir nun zu den Testergebnissen.
Arctic Wärmeleitpasten Testaufbau und Ergebnisse …