Carbonic Blue Ice Lüftersteuerung Test

Vor mehr als 3 Jahren hatte ich bereits das Vergnügen eine der ersten auf dem Markt befindlichen Lüftersteuerungen, den Digital Doc 5, ausgiebig zu testen und möchte nunmehr nach zahlreichen Neuerscheinungen eine High-Tech Variante Namens „Blue Ice“ der recht neuen Firma Carbonic genauer unter die Lupe nehmen. Aber zunächst möchte ich mich der Frage widmen, was man überhaupt mit einer Lüftersteuerung anstellt. Im wahrsten Sinne des Wortes stellt man damit Lüfter an, denn Lüftersteuerungen werden in Rechner eingebaut, um die Drehzahl der Lüfter und die damit verbundene Lautstärke optimal den Ansprüchen der benötigten Kühlung anzupassen. Desweiteren können High-Tech Lüftersteuerungen wie das getestete Modell Carbonic Blue Ice auch die Spannungen des PCs überwachen und darstellen, die Lüfter Drehzahlen darstellen, den PC bei Problemen mit der Kühlung ausschalten und natürlich auch den Rechner optisch gesehen mit dem tollen Design verbessern.

Vielen Dank für die Unterstützung …

Ein ganz herzliches Dankeschön geht an die Firma Carbonic, die mir diese Blue Ice Steuerung als erstes öffentliches Exemplar zur Verfügung gestellt hat. Auf der Webseite von Carbonic kann man die Blue Ice Lüftersteuerung für 199 Euro (Stand 09/2004) beziehen.

Die Lieferung und das Zubehör der Blue Ice Lüftersteuerung …

Nach der Bestellung erhält man innerhalb weniger Tage den Blue Ice Einschub, eine 30 Seiten lange Bedienungsanleitung mit vielen Abbildungen und Erläuterungen in deutscher Sprache, 6 digitale Temperatursensoren, 4 Lüfter-Verlängerungskabel (je 30 cm), 2 Adapterkabel 4-Pin 5,25″ auf 3-Pin Molex, 1 Kabel zum Verbinden der Lüftersteuerung mit dem Power-Button Anschluss des Mainboards, Wärmeleitkleber zum befestigen der Sensoren und 4 Schrauben zur Befestigung des Rahmens in zwei 5 1/4″ Gehäuse-Einschübe.

Hier sind nochmal die mitgelieferten Kabel und das Montagematerial dargestellt.

Die Montage und Details zur Blue Ice Lüftersteuerung …

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Carbonic Blue Ice Lüftersteuerung Test

Die Montage und Details zur Blue Ice Lüftersteuerung …

Die Blue Ice Lüftersteuerung ist 85 mm hoch (2 x 5 1/4″ Einschübe nötig), 148 mm breit und 139 mm tief. Das Edelstahl Gehäuse wurde mit einer Aluminium Lasercut Frontblende versehen, die ein 125 x 45 mm blaues Fordata Display mit 20 x 4 Zeichen verziert. Zudem ist es mit einem Multifunktions Button (drehen & drücken) ausgestattet, worüber man bequem das Menü steuern kann, aber dazu später mehr.

Hier ist nochmal ein Bild der Seitenansicht, wo der verwendete Edelstahlrahmen gut sichtbar wird.

Und hier ist noch eine Darstellung der Rückseite mit den gekühlten Leistungstransistoren und sämtlichen Anschlüssen, womit wir auch gleich zum Anschluss der Lüftersteuerung übergehen können.

Wie man auf diesem Bild der Rückseite sehr schön erkennen kann, ist es möglich insgesamt 6 Lüfter mit je 1 Ampere bei 12 Volt (12 Watt) stufenlos anzusteuern, die einfach auf diese 3-Pin Molex Anschlüsse aufgesteckt werden können. Falls die Zuleitung der Lüfter im Gehäuse nicht ausreichen sollte, kann man die Distanz selbstverständlich mit den im Lieferumfang enthaltenen 30 cm langen Verlängerungskabeln ohne nennenswerte Verluste überbrücken. Die Leistungstransistoren sind zudem für eine kurzzeitige Überlastung (z.B. beim Anlauf) ausgelegt und sogar gegen einen Kurzschluss gesichert !

Zur eigenen Stromversorgung der Regelplatine, des Displays und sämtlicher Lüfter dient dieser 4 Pol Stecker, der einfach mit einer freien Netzteilbuchse angeschlossen wird. Zudem sieht man auf dem Bild oben rechts den kleinen Piezo Summer, der Warnmeldungen ausgeben kann, oder auch als akustische Unterstützung der Menüführung dienen kann. Direkt darunter befinden sich die insgesamt sechs 2-Pol Temperatur-Sensor Anschlüsse.

Im oberen Bereich vom Blue Ice ist noch ein Reset Jumper untergebracht, der eine komplette Zurücksetzung der Lüftersteuerung auslöst und im rechten Bereich findet man noch einen Anschluss, der mit dem Power-Button des PCs (oder auch des Macs, um die Macintosh Fangemeinde mal zu erwähnen 😉 ) verbunden werden kann. Dann verbindet man noch den letzten freien 2-Pol Anschluss per Anschlusskabel mit dem Power-Button Anschluss des Mainboards, falls man bei möglichen Temperatur Problemen ein Abschalten des Rechners erwünscht.

Im Handbuch sind übrigens nochmal alle Anschlüsse übersichtlich beschrieben.

Auf diesem Bild sieht man einen der insgesamt 6 Temperatur Sensoren, die eine Temperaturmessung von -55°C bis hin zu +125°C zulassen und die bei -10°C bis +85°C in einer feinen Toleranz von 0,5°C bleiben. Der große Vorteil dieser wirklich sehr genauen Dallas Semiconductor DS18B20 digitalen 1-Wire Temperatur Sensoren ist aber leider auch zugleich nahezu das einzige Manko, was ich an dieser Lüftersteuerung auszusetzen habe und das ist die Größe der Sensoren ! Das Problem bei so großen Sensoren liegt auf der Hand – Sensoren können lediglich an gut zugänglichen Stellen im Gehäuse untergebracht werden, nicht aber z.B. nahe dem CPU Kern, der sicherlich auch messenswert wäre. Hier wäre es meines Erachtens nach sehr sinnvoll, wenn Carbonic dem Paket mindestens einen Foliensensor beilegen könnte, der besser in schmalen Stellen angebracht werden kann. Bei den Anwendungsgebieten der Gehäuse, HDD, Grafikkartenspeicher, Spannungsregler, oder auch Aussen- Temperaturmessung spielt die Größe der Sensoren aber natürlich absolut keine Rolle.

Mit diesem mitgelieferten 2 Komponenten Wärmeleitkleber der Firma Zalman kann man die Sensoren an nahezu allen wichtigen Positionen dauerhaft befestigen, wobei ein kleiner Tropfen von jeder Tube vollkommen genügt, um den Sensor sicher zu fixieren.

Die Einstellmöglichkeiten und das Fazit zur Blue Ice Lüftersteuerung …

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Carbonic Blue Ice Lüftersteuerung Test

Die Einstellmöglichkeiten und das Fazit zur Blue Ice Lüftersteuerung …

Kommen wir nun zu den wichtigsten Funktionen der wunderhübschen Blue Ice Lüftersteuerung, wobei ich es mir allerdings verkneifen möchte, auf alle Funktionen einzugehen, da dieser Bericht dann sicherlich einige Seiten zu lang geraten würde. Da Fotografien von leuchtenden Objekten wie z.B. von LCDs leider mit zu den schwierigsten Aufnahmen gehören, ist die Darstellung der Displays auf den Bildern leider nicht optimal ausgeleuchtet.

Nach dem Einschalten des PCs leuchtet auch gleich das blau/weisse Display strahlend auf und man kommt mit einem kurzen Druck des Multifunktionsreglers in das Menü der Steuerung.

Unter Channel Settings finden wir bereits vorgefertigte Profile, die wir nun nach Belieben durch drehen des Knopfes auf die jeweilige Position und drücken des Knopfes auswählen und einstellen können. Hier sieht man z.B. das Gaming Profil, wo man nun den Lüftern verschiedene Namen zuweisen kann und Einstellungen der Lüfterdrehzahlen vornimmt.

Zum Beispiel kann man dort zwischen einer manuellen, einer 2 oder einer 3 Punkt Steuerung wählen, die den Lüfter dann in 2 oder 3 verschiedenen Temperatur-Stufen die gewünschte Spannung zur Regulierung der Drehzahl gibt. Im dargestellten Beispiel wird der Lüfter erst ab 15°C mit 4,8 Volt starten, ab 22,5°C würde er mit 8 Volt betrieben werden und ab 30°C würde der ausgewählte Lüfter dann mit der vollen Spannung betrieben werden.

Und wenn man sich dazu entschieden hat, den Lüfter anstatt der 2 bzw. 3 Punkt-Steuerung auf manuellem Wege anzusteuern, kann man die gewünschte Spannung unter dem Menüpunkt „Quick Access“ jederzeit schnell anpassen.

Im Menü „Global Settings“ werden nun noch schnell die Grundeinstellungen vom Blue Ice eingestellt, die auf den folgenden Bildern dargestellt sind. „Autodim“ bewirkt übrigens, daß sich die Hintergrundbeleuchtung nach einigen Sekunden sanft ausblendet.

Selbst an eine Passwort Vergabe zum sichern der Einstellungen gegen unbefugten Zugriff wurde gedacht.

Und eine Willkommensmeldung, die nach dem Einschalten des PCs auf dem Display erscheint ist auch noch einstellbar.

Hier sieht man, daß die Blue Ice Lüftersteuerung problemlos mit langsamen Lüftern klarkommt und die Anzeige erst bei weniger als ca. 500 Umdrehungen pro Minute (U/min) auf Low umspringt.

Auch hohe Lüfterdrehzahlen sind absolut Problemlos zu betreiben, wobei ich zum Test leider keinen Lüfter mit mehr als 7200 Umdrehungen parat hatte.

Bei der Temperatur gaben die Sensoren selbst mit den unten dargestellten 63,44 °C die richtige Temperatur aus und konnte selbst bei starken Schwankungen der Spannung jederzeit eine genaue Regulierung der Spannung vornehmen. Zum Test hatte ich einen Drehpoti zwischen die 12 und 5 Volt Leitungen montiert, aber das hat die Blue Ice Lüftersteuerung wirklich kaum interessiert. Die Zeit zum Wechsel der verschiedenen Screens (Lüfter 1-4 und 5-6 mit den Spannungsangaben) ist leider nicht einstellbar oder so versteckt, daß ich sie selbst nach längerem Suchen nicht gefunden habe. Auch ist die Updatefrequenz der Auslesung nicht veränderbar, was allerdings auch nicht allzu tragisch ist. Denn dafür kann immerhin eine Zeit vorgegeben werden, wie lange die Lüftersteuerung bei einer kritischen Temperatur nach dem kurzen Signal über den Power-Button zum Soft Powerdown warten soll, bis daß der PC über den Power-Button komplett ausgeschaltet wird.