Crucial Pro Overclocking 64GB DDR5 2x 32GB DDR5-6400 Speicher Test

Benchmark Werte und Test Ergebnisse …

Schnell zum richtigen Benchmark Ergebnis …

Testsystem
Einstellungen
DDR5-5600 JEDEC
DDR5-6000 XMP/EXPO
DDR5-6400 XMP/EXPO
Zusammenfassung der Testergebnisse

DDR5 Testsystem …

Wir testen das 64 GB Crucial DDR5-6400 Overclocking Speicher Kit auf folgendem AMD Testsystem.

CPU AMD Ryzen 7 9800X3D
Mainboard ASRock B850 Steel Legend WiFi
M.2 SSD Crucial P5 Plus 1TB PCIe Gen 4
Netzteil Seasonic Prime TX 1300 ATX3.0

Bevor wir mit den Benchmarks beginnen, haben wir die auf den Modulen hinterlegten Werte ausgelesen und festgestellt, dass wir nagelneuen RAM erhalten haben, der erst in Woche 6 im Jahr 2025 im Werk in den USA hergestellt wurde. Es handelt sich, wie vermutet, um eine Single-Rank Bestückung mit 32Gbit Chips von Micron (32Gbit B-Die). Da die Spannungsversorgung bei DDR5 auf den Modulen selbst liegt und nicht vom Mainboard kommt, ist es natürlich auch interessant zu wissen, welcher Spannungsregler (PMIC) auf den Modulen verbaut ist. Es handelt sich in diesem Fall um einen MPS MP5431GLT Chip, der nicht für den High-Voltage Mode (VDIMM >1,435V) ausgelegt ist. Wie viel Leistungsreserve zur Übertaktung der DIMMs vorhanden sind, klären wir später noch.

Einstellungen …

Um die folgenden Benchmark Werte möglichst vergleichbar zu halten, wurde der AMD Ryzen 7 9800X3D Prozessor nicht übertaktet und stets auf Werkseinstellungen betrieben. Der Infinity Fabric Clock (IFC bzw. FCLK) betrug ebenfalls stets den Standardwert von 2000MHz. Das Verhältnis aus UCLK und MCLK wurde von uns nicht von Hand verändert, sondern so beibehalten, wie es vom Mainboard automatisch nach Wahl des DRAM-Profils eingestellt wurde. Es wurden auch keine Latenz-Verbesserungsfunktionen oder Ähnliches im BIOS aktiviert.

Ausgangswerte DDR5-5600 (JEDEC) …

Wir beginnen mit allen Werten auf „Auto“, so wie es automatisch nach dem Installieren der RAM Module der Fall ist.

Der Aida Cache & Memory Benchmark liefert mit DDR5-5600 durchschnittlich folgende Ergebnisse.

Frequenz Timing Speicher Spannung Speicher Lesedurchsatz Speicher Schreibdurchsatz Speicher Latenzzeit
2800 MHz 46-45-45-90 1,1 Volt 56130 MB/s 68890 MB/s 98,5 ns

Im 3D Mark Time Spy CPU Test erreichen wir mit dem Crucial 64GB Kit @DDR5-5600 maximal 13864 Punkte.

Für Standardwerte gemäß JEDEC Spezifikation sind die Ergebnisse o.k. Die Bandbreiten sind in Ordnung, aber die Latenz ist mit fast 100ns ziemlich hoch, wobei man die Werte nicht mit z.B. einem AMD Ryzen 7000 Prozessor vergleichen darf, da bei Ryzen 9000 die Sprungvorhersage geändert wurde und dadurch besonders in Benchmarks teilweise stark unterschiedliche Ergebnisse erzielt werden. Die Leistungsaufnahme ist mit maximal 3W unter Last pro Modul erfreulich gering, was auch in einer geringen Temperaturentwicklung resultiert. Maximal 46°C erfassen wir am Ende des 20-minütigen Dauerbelastungstests mit Prime95 Large FFT.

DDR5-6000 XMP/EXPO…

Als nächstes laden wir das DDR5-6000 EXPO Profil im BIOS.

Mit den DDR5-6000 EXPO Einstellungen liefert der AIDA Cache & Memory Benchmark durchschnittlich folgende Ergebnisse.

Frequenz Timing Speicher Spannung Speicher Lesedurchsatz Speicher Schreibdurchsatz Speicher Latenzzeit
3000 MHz 40-40-40-80 1,35 Volt 56900 MB/s 74350 MB/s 90 ns

Die Leserate steigt mit dem EPXO 6000 Profil lediglich um 1,4%, aber die Schreibrate erhöht sich immerhin um fast 8%. Eine deutliche Verbesserung ermitteln wir auch bei der Latenz, die gegenüber dem Ausgangswert um fast 9% geringer ausfällt.

Im CPU Test von 3D Mark Time Spy steigt die Punktzahl um 5.5% auf 14633 Punkte.

Die Verbesserung der Schreibrate und der Latenz schlagen sich nicht nur im CPU Benchmark von Time Spy nieder, sondern auch im Stromverbrauch. Bis zu 6,25W genehmigt sich nun jedes Modul, statt zuvor 3W und auch die Temperatur war am Ende unseres Dauerbelastungstests mit 56,5°C um über 10°C höher als mit dem effizienten JEDEC Profil.

DDR5-6400 XMP/EXPO…

Natürlich aktivierten wir im nächsten Schritt auch noch das EXPO 6400 Profil.

Anders als bei den vorigen Tests, wurde die Taktfrequenz des Speichercontroller vom Mainboard nun automatisch auf die halbe UCLK Frequenz eingestellt, wodurch mit einer verringerten Performance gerechnet werden muss. Ob die höhere Frequenz des Speichers dieses Manko kompensieren kann, zeigen die folgenden Messwerte.

Um sicher zu gehen, dass die Benchmark Werte nicht durch Probleme verfälscht werden, starteten wir wieder zuerst den Prime 95 Large FFT Test, wie wir es zuvor auch gemacht haben. Leider crashten die einzelnen Worker von Prime 95 mitunter schon nach wenigen Sekunden, spätestens jedoch nach ein paar Minuten.

Wir erlebten sogar Blue Screens und mussten ein Benchmark Programm neu installieren, weil es nach einem Crash nicht mehr funktionierte. So schnell gaben wir uns jedoch nicht geschlagen und versuchten das Kit bei DDR5-6400 mit mehr Spannung zu stabilisieren. Aber auch das gelang nicht, weil der PMIC keine Spannungen höher als 1,39V akzeptierte und ein Booten des PCs verhinderte. Wir nahmen Kontakt mit Crucial auf, um dem Problem nachzugehen. Aber mehr Tipps, als die BIOS Default Werte und anschließend das EXPO Profil zu laden, konnte uns der Support hierbei leider auch nicht geben. Wir vermuten ein fehlerhaftes Kit, da ein zweites Speicher Kit den Test dann problemlos durchlaufen konnte. Es stellte sich später auch heraus, dass das erste Kit mit einer reduzierten VDIMM von 1,31V problemlos mit dem EXPO 6400 Profil betrieben werden konnte. Aber das bemerkten wir auch nur durch Zufall und eigentlich sollten EXPO Profile in dieser Geschwindigkeitsklasse problemlos funktionieren. An der CPU oder dem Mainboard wird es nicht gelegen haben, da auf dem selben Mainboard mit dem selben Prozessor eine Speichergeschwindigkeit von 8100MT/s stabil erreicht werden kann, wenn man ein entsprechend performantes Speicherkit installiert.

Mit den DDR5-6400 EXPO Einstellungen liefert der AIDA Cache & Memory Benchmark durchschnittlich folgende Ergebnisse.

Frequenz Timing Speicher Spannung Speicher Lesedurchsatz Speicher Schreibdurchsatz Speicher Latenzzeit
3200 MHz 40-40-40-85 1,31 Volt 57020 MB/s 78800 MB/s 89,6 ns

Die Leserate steigt mit dem EPXO 6400 Profil gegenüber dem 6000er Profil im Schnitt zwar um 0,2%, aber von einer signifikanten Steigerung kann hier nicht die Rede sein. Die Schreibrate erhöht sich jedoch um weitere 6%, aber die Latenz stagniert mit 89,6ns bei nahezu dem identischen Wert wie bei DDR5-6000.

Wenig überraschend steigt deshalb auch die Punktzahl im 3D Mark Time Spy CPU Test nur um etwa 1% gegenüber dem DDR5-6000 Test auf 14811 Punkte.

Dass mit der höchsten Speichergeschwindigkeit der Stromverbrauch ebenfalls am höchsten ausfällt, war anzunehmen. Trotz reduzierter VDIMM von 1,31V statt 1,35V erreichte die Temperatur am Ende unseres Tests ein Maximum von 59°C, wobei die Leistungsaufnahme bis zu 6,35W pro Modul betrug.

Zusammenfassung der Testergebnisse …

Für eine bessere Übersichtlichkeit fassen wir alle Testergebnisse noch einmal in einer Vergleichstabelle zusammen.

Setting Frequenz Timing Speicher Spannung Speicher Lesedurchsatz Speicher Schreibdurchsatz Speicher Latenzzeit Time Spy CPU
DDR5-5600 CL46 2800 MHz 46-45-45-90 1,1 Volt 56130 MB/s 68890 MB/s 98,5 ns 13846 Pkt.
DDR5-6000 XMP/EXPO 3000 MHz 40-40-40-80 1,35 Volt 56900 MB/s 74350 MB/s 90 ns 14633 Pkt.
DDR5-6400 XMP/EXPO 3200 MHz 40-40-44-85 1,31 Volt 57020 MB/s 78800 MB/s 89,6 ns 14811 Pkt.

Selbst ohne manuelles Zutun erhält man dank JEDEC 5600 Profil bereits eine recht ordentliche Performance. Mit den XMP bzw. EXPO Profilen erhöht sich die Speicherperformance spürbar, aber auch der Stromverbrauch und die Temperatur der Module steigen. Aufgrund des neuen Fertigungsverfahrens bleibt das Crucial Pro Overclocking 2x32GB DDR5-6400 mit seinen lediglich 8 Speicherchips dennoch verhältnismäßig sparsam gegenüber früheren 64GB Kits mit 16 Speicherchips. Ob es wirklich nur Pech ist, dass eines unserer Kits nicht ohne Anpassungen mit dem EXPO 6400 Profil läuft, können wir nicht mit Gewissheit sagen. Aber zumindest konnten wir einen Tipp geben, was man versuchen kann, um es zum Laufen zu bekommen, falls jemand auf das gleiche Problem stößt.

Einen kleinen Teaser möchten wir an dieser Stelle auch noch anbringen. Da wir hier bei OCinside.de auch Tüftler sind und nicht so schnell aufgeben, haben wir uns dem Problem-Kit später noch einmal angenommen und noch deutlich mehr Performance herauskitzeln können, als die werksseitigen Overclocking Profile XMP und EXPO zu leisten vermochten. Wie es gelingt, diesem Kit teilweise nahezu 20% mehr Performance zu entlocken und an welchen Schrauben dafür gedreht werden muss, verraten wir demnächst in unserem DDR5 Tuning Workshop. OCinside.de lesen lohnt sich!

Crucial Pro Overclocking 2x32GB DDR5-6400 Fazit und Gesamteindruck …