Installation …
Der Icy Dock ToughArmoer MB516SP-B passt in zwei 5.25″ Laufwerksschächte und ist somit für die Verwendung in Tower-PCs aber vor allem für die Verwendung in 3 und 4 HE Servergehäusen sehr gut geeignet. Vor dem Einbau sollten jedoch die Staubschutzkappen von den miniSAS-HD Anschlüssen entfernt werden, da diese sehr straff sitzen und ohne Zuhilfenahme von einer spitzen Zange schwer zu entfernen sind.
Die Stromanschlüsse sind ausreichend weit voneinander entfernt platziert, sodass entweder seriell oder parallel angeschlossene SATA-Stromkabel verwendet werden können.
Die SAS-Kabel verringern den Kabelsalat im Gehäuse auf maximal vier Datenkabel, was für einen ungehinderten Luftstrom im Gehäuse sorgt. Somit können diese Wechselrahmen auch ohne Bedenken in Servergehäusen in dicht gepackten Racks verbaut werden.
Zu beachten ist jedoch, dass die beigefügten Schrauben (M3x2.5L) für Gehäuse mit dickerem Material zu kurz sein könnten. Dazu hat Icy Dock aber auf ihrer Internetseite schon Abhilfe geschaffen, dass man entweder M3x4L Schrauben verwenden kann oder sich direkt an IcyDock wenden kann und man Ersatzschrauben geliefert bekommt. An dem guten Service merkt man, dass man ein Enterprise-Produkt erstanden hat!
Die maximal 7 mm hohen Laufwerke werden auf den EZ Slide Nano Trays Trägerplatten befestigt. Leider sind die Laufwerke nicht wie bei der ExpressCage-Serie werkzeuglos zu montieren, sondern müssen mittels vier Schrauben fixiert werden, was somit bei einer Vollbestückung von 16 Laufwerken immerhin 64 Schrauben bedeutet. Bei Verwendung von kleinen Metallbolzen hätte man die Anzahl mindestens auf 32 Schrauben reduzieren können.
Die EZ Slide Nano Trays gleiten mühelos in den MB516SP-B hinein und sitzen sehr stabil.
Die miniSAS-HD Anschlüsse können neben den von Icy Dock empfohlenen Anschlussmöglichkeiten auch mittels Mini SAS SFF-8643 zu SAS SFF-8087 verbunden werden. Dies eröffnet die Möglichkeit den MB516SP-B sogar mit günstigen secondhand HBA-Controllern wie beispielsweise einem HP H240 oder einem Dell Perc H310/LSI SAS2008 (Achtung, nur PCI-E 2.0! Somit maximal 4 Gbyte/s möglich) zu verbinden. Bei Verwendung von SATA-SSDs sollte man also mindestens auf zwei PCI-E 3.0 HBAs wie einem HP H240 zurückgreifen, um annähernd die volle SAS3-Bandbreite nutzen zu können. Möchte man jedoch lediglich HDDs verwenden, kann man auch LSI SAS2008 installieren oder einen SAS-Expander einsetzen.
Hier ist eine kleine Auflistung der PCIe Geschwindigkeiten:
PCIe 2.0 x1 500 MB/s
PCIe 2.0 x2 1000 MB/s
PCIe 2.0 x4 2000 MB/s
PCIe 2.0 x8 4000 MB/s
PCIe 2.0 x16 8000 MB/s
PCIe 3.0 x1 985 MB/s
PCIe 3.0 x2 1969 MB/s
PCIe 3.0 x4 3938 MB/s
PCIe 3.0 x8 7877 MB/s
PCIe 3.0 x16 15754 MB/s
Der Flaschenhals ist also eher beim Controller, den Laufwerken oder der Kapazität der Kabel, als bei dem Wechselrahmen zu suchen. Verwendet man einen HP H240, so liegt zwar die maximale Datenrate zu den Laufwerken bei 8×12 Gbit/s SAS3, da dies aber einer Datenrate von ca. 12 GB/s entspricht, ist auch hier der PCIe 3.0 8x Slot der limitierende Faktor. Verwendet man jedoch nur SATA-SSDs, so halbiert sich die benötigte Bandbreite auf 8×6 Gbit/s (=48 Gbit/s) bzw. 6 GB/s. Somit ist ein bzw zwei HBA mit PCIe 3.0 8x Slot ausreichend.
Bei Verwendung eines HBAs sollte auch die Wahl der SSDs gut überlegt sein, da die meisten HBAs für einen Reibungslosen TRIM-Vorgang DRAT (Deterministic Read After Trim) oder RZAT (Read Zeros After Trim) voraussetzen. Dies kann man unter Linux mittels folgender Kommandozeile herausfinden:
hdparm -I /dev/sdn | grep -i trim
Nach einigen Tests und Recherche unterstützen im Consumer-Bereich nach unserem Kenntnisstand lediglich die Samsung Evo 860, Samsung Evo 870, Samsung Pro 860, WD Red 500 und manche Intenso SSDs diese Befehle. Von letzteren ist jedoch aufgrund von mangelnder Dokumentation über die verwendeten Bauteile eher abzuraten. Die beliebte Crucial MX500 unterstützt weder DRAT noch RZAT.
Nun wollen wir sehen, ob der ToughArmor Wechselrahmen auch im Praxistest überzeugen kann.
Icy Dock ToughArmor MB516SP-B Wechselrahmen Praxistest …