Gesamteindruck
++++ Das ASRock A790GXH/128M/A/ASR Mainboard ist für ca. 90 Euro (07/2009) im Handel erhältlich und liegt damit im mittleren Preissegment der Sockel AM2/AM2+/AM3 Mainboards.
Das ASRock A790GXH/128M Mainboard mit dem AMD 790GX Chipsatz und der SB750 Southbridge ist nicht nur für Sockel AM2 Prozessoren ausgelegt, sondern ist zudem ein ausgezeichnetes Board für AMD Sockel AM2+ und AM3 Prozessoren mit der Unterstützung von DDR2 Speichermodulen. Neben den enorm hohen Übertaktungsergebnissen konnte sogar die onboard Grafikeinheit die Redaktion ocinside.de überzeugen, aber dazu mehr im folgenden Testbericht.
ASRock präsentiert bereits auf dem Karton die AMD Fusion Architektur, die mit einer AMD CPU, dem AMD Chipsatz und dem AMD Grafikprozessor (GPU) eine ganzheitliche AMD Lösung darstellt:
Ausstattung und sonstige Features …
Dem A790GXH/128M Mainboard von ASRock lag ein Handbuch mit zwei CDs, ein Floppy Kabel, ein IDE Kabel, zwei SATA Datenkabel, ein SATA Stromkabel und eine ATX I/O Blende bei.
Erweiterungskarten …
Das Hybrid CrossFireX Board bietet wie die meisten SLI Mainboards zu den beiden x16 PCI Express Grafikkarten Steckplätzen aufgrund der genormten ATX Größe Platz für 2 PCI Slots und einem x1 PCIe Slot.
Falls man lediglich eine Grafikkarte auf dem A790GXH/128M betreiben möchte, sollte man die PCI Express Grafikkarte in den grünen PCIe Slot einsetzen, um den PCI Express Slot mit einer höheren Bandbreite im 16x Modus zu betreiben.
Speicher …
Das ASRock A790GXH/128M Board kann mit bis zu vier DDR2 Modulen bestückt werden und ist je nach verwendetem Betriebssystem (siehe Liste) bis maximal 16 GB Arbeitsspeicher aufrüstbar.
Der DDR3 Speicher ist zwar dank AMDs neuer Phenom II CPU mit DDR3 Anbindung stark im Vormarsch, allerdings ist DDR2 Speicher nach wie vor interessant, denn bei nahezu identischer Performance ist der Preis für DDR3 RAM im Gegensatz zu DDR2 immernoch deutlich höher.
Bei einer AMD Phenom K10 Sockel AM2+ oder AM3 CPU unterstützt die Hauptplatine dank dem neuen Speichercontroller DDR2-1066 Speichermodule und bei einer AMD Athlon 64 K8 Sockel AM2 CPU wird im BIOS DDR2-800 unterstützt. Wer den DDR2 Speicher noch weiter ausreizen möchte, kann zusätzlich mit dem Referenztakt etwas nachhelfen.
Festplatten Anschlüsse …
Das Mainboard bietet einen IDE Anschluss für maximal zwei konventionelle ATA 133 Festplatten und sechs SATA II Anschlüsse (3 Gb/s) allerdings ohne eSATA-II Port. Die S-ATA II Ports unterstützen RAID 0, RAID 1, RAID 5, RAID 10, JBOD und die Hot Plug Funktion im AHCI Modus (AHCI steht für Advanced Host Controller Interface).
Im Handbuch sind alle grundlegenden Informationen erläutert, um eine neue Installation von Windows XP oder Windows Vista mit S-ATA Festplatten oder eine RAID Einrichtung zu realisieren. Treiber für Windows XP und Windows Vista werden auf CD mitgeliefert und stehen zusätzlich auf der ASRock Support Seite aktuell zum Download bereit.
USB und Firewire …
Das Board verfügt am ATX-Panel über vier USB 2.0 Anschlüsse und über drei interne USB 2.0 Stecker für bis zu sechs weitere optionale USB Ports.
Netzwerk …
Auf dem ASRock A790GXH/128M Mainboard ist der Realtek RTL 8111 DL Chip integriert, der einen WoL fähigen 10/100/1000 Netzwerk Anschluss am ATX Panel zur Verfügung stellt.
Serieller Anschluss und Parallelport …
Bei dem Mainboard wurde auf den Parallelport verzichtet und der serielle Port ist optional als interner Anschluss verfügbar.
Sound …
Das ASRock A790GXH/128M Mainboard ist mit dem VT1708S Soundchip von VIA bestückt, der 7.1 Surround Sound unterstützt und diesen beispielsweise analog über 6x 3,5mm Klinkenbuchsen am ATX Panel oder über den internen Anschluss ausgibt.
Für die digitale Ausgabe steht der interne HDMI SPDIF Ausgang zur Verfügung, der z.B. mit einem SPDIF Kabel an eine HDMI taugliche Grafikkarte angeschlossen werden kann, um das Ton und Bildsignal an ein HDMI Gerät wie z.B. einen HD-Ready LCD TV auszugeben. Desweiteren gibt es sogar noch einen optischen SPDIF Digital Ausgang und die Microsoft Windows Vista Premium Level HD Audio Unterstützung. Eine weitere Soundkarte mit digitalen Ausgängen ist somit für die meisten Anwender überflüssig.
Grafik …
Der AMD 790GX Chipsatz des ASRock A790GXH/128M Boards bietet einen sehr starken Grafikprozessor, der im Futuremark 3DMark06 Benchmark sogar mit einer nVidia 6600 GT Grafikkarte mithalten konnte und das ist für onboard Grafiklösungen schon sehr erstaunlich. AMD hatte den HD3300 IGP des AMD 790GX Chipsatzes voriges Jahrr zwar als schnellste Mainboard GPU der Welt angekündigt, aber diese guten Benchmark Werte haben die Erwartungen sogar noch deutlich übertroffen. Die oben aufgeführten Benchmark Ergebnisse enthalten übrigens neben den neueren AMD Phenom II 710 Werten ein 3DMark03 Benchmark Ergebnis mit dem AMD Athlon 64 3000+ Prozessor zum einfachen Vergleich der älteren Mainboard Benchmark Ergebnisse.
Aber nicht nur das Benchmark Ergebnis kann begeistern, die iGPU hat noch einiges mehr zu bieten. Der HD 3300 Grafikprozessor ist DirectX 10 tauglich, hat auf dem A790GXH/128M Mainboard einen integrierten 128MB Sideport Speicher, unterstützt HDCP und Full HD 1080p Wiedergabe und bietet dank dem onBoard HDMI Anschluss optimale Voraussetzungen für einen Home Theater PC.
Hier ist ein Bild der ATX Anschlüsse:
Von links nach rechts sieht man die beiden PS/2 Anschlüsse für Tastatur und Maus, 15-pol Sub-D VGA, DVI-D VGA, HDMI, optischer SPDIF out, 2x USB, RJ45 Gigabit LAN, 2x USB und 6x 3.5mm Klinkenbuchsen für den Sound.
Auf dem Bild kann man zudem noch sehr schön die Solid Caps Kondensatoren sehen, die zur höheren Stabilität und längeren Haltbarkeit des Mainboards beitragen.
BIOS und Übertaktung …
Kommen wir nun zu den BIOS Optionen und der Übertaktung mittels BIOS. Über die F2 Taste gelangt man beim PC Start in das AMI BIOS mit allen Hardware Optionen.
Das P1.20 BIOS bietet einige DDR2 Speicher Einstellungen wie z.B. die Änderung der Frequenz von 200 MHz über 266 MHz und 333 MHz auf bis zu 400 MHz (DDR2 400/533/667/800) und zudem gibt es natürlich auch die ASRock AM2 Boost Option. Bei AMD Phenom (K10) Prozessoren werden im BIOS zusätzlich DDR2-1066 Module unterstützt.
Der Host-Takt kann von 150 MHz bis 500 MHz eingestellt werden und der HT (HyperTransport) Teiler ist von 1x bis 5x (200-1000 MHz bzw. 2000 MHz beim K10) änderbar. Die PCIe Frequenz ist von 75 bis maximal 250 MHz einstellbar und mittels asynchroner oder synchroner CPU/PCIe Taktung kann der PCIe und PCI Takt unabhängig von der Host Frequenz angesteuert werden.
Mit asynchroner CPU/PCIe Taktung war im Test sogar eine Übertaktung auf sagenhafte 340 MHz !!! Referenztakt möglich und das kann sich wirklich sehen lassen. Sicherlich mag der ein oder andere denken, daß die Übertaktung mittels Referenztakt bei Prozessoren der Black Edition dank der freien Multiplikator Wahl nicht mehr wichtig ist, aber der Referenztakt spielt nach wie vor eine sehr wichtige Rolle bei der PC Übertaktung. Abgesehen davon kann oder möchte nicht jeder den Aufpreis für die AMD BE CPUs ausgeben.
Prozessor konnte bei diesem hohen Referenztakt zwar nicht mehr mit dem höchsten Multi von 9x betrieben werden, aber mit leicht gesenktem Multi konnte der Prozessor anstatt der 1800 MHz bei 1.40 Volt auf ca. 2800 MHz übertaktet werden.
Der Boot failure guard wurde im Test ebenfalls überprüft und konnte den PC selbst bei zu hohen Übertaktungswerten ohne CMOS Clear Jumper Änderung mit Standard Werten starten.
Ein weiteres interessantes Feature ist die sogenannte ACC Einstellung im BIOS. Auch wenn das leider nicht mit jeder Phenom II CPU klappt, so sind diese BIOS Optionen immerhin vorhanden und sicherlich für den ein oder anderen bereits ein wichtiger Kauf Aspekt.
Desweiteren verfügt das Board bei dem Phenom II über eine NB Spannungsänderung von 0,6000 bis 1,6125 Volt, eine Vcore Änderung mit der Phenom II Test CPU von 0.6000 Volt bis 1.6125 Volt und mit der AMD Athlon64 3000+ Test CPU von 0.6 Volt bis 1.6125 Volt. Die DDR2 Spannung konnte im BIOS von 1.80 Volt bis enorm hohe 2.72 Volt in 0.06 Volt Schritten erhöht werden, wobei diese hohe Speicherspannung selbst mit OC Speichermodulen und sehr guter Kühlung mit Vorsicht zu genießen ist. Die GPU kann von 500 MHz bis 1000 MHz eingestellt werden und der Sideport Speicher kann von 400 MHz bis 1066 MHz getaktet werden. Und als besonderes BIOS Feature kann man vier unterschiedliche BIOS Einstellungen abspeichern. Damit könnte man beispielsweise ausgeglichene BIOS Einstellungen, Übertaktungseinstellungen und Untertaktungswerte als Userprofil im BIOS ablegen.
Die Untertaktung bzw. Underclocking wurde in diesem Test ebenfalls geprüft. konnte so mittels 150 MHz Referenztakt auf ca. 75 MHz untertaktet werden. Auch wenn wohl kaum jemand einen AMD Phenom II 710 Prozessor von 3x 2600 MHz ernsthaft auf 3x 75 MHz CPU Takt untertakten möchte.
Hinsichtlich der Energiespar Optionen hat ASRock ebenfalls nicht gespart, denn das ASRock A790GXH/128M Board unterstützt den für die Microsoft Windows MCE (Media Center Edition) wichtigen Away Mode, der selbst bei nahezu abgeschaltetem PC Aufgaben wie z.B. TV Aufnahmen ermöglicht. Desweiteren sorgt der IES (Intelligent Energy Saver) für einen geringeren Stromverbrauch, indem die Spannungen reduziert werden, sobald der PC weniger belastet wird. Die Anpassung kann beispielsweise über die mitgelieferte OC Tuner Software vorgenommen werden.
Das BIOS des passiv gekühlten A790GXH/128M Mainboards verfügt übrigens noch über eine CPU Quiet Fan Option (temperaturgeregelte Lüftersteuerung) für 4 Pin CPU Lüfter.
Fazit …
Das ASRock A790GXH/128M Mainboard für AMD Sockel AM2/AM2+/AM3 Prozessoren bietet mit dem AMD 790GX Chipsatz eine enorme Performance und kann erstklassig übertaktet werden.
Die DirectX 10 taugliche onBoard HD 3300 Grafikeinheit ist erstaunlich schnell und hat im Test bislang die höchsten Benchmark Werte der integrierten Grafik Lösungen erreicht.
Aber auch die restliche Ausstattung kann sich sehen lassen, denn das ASRock A790GXH/128M Mainboard bietet Gigabit LAN, 7.1 Sound mit analoger Soundausgabe über sechs Klinkenbuchsen, digital Soundausgabe über einen optischen und einen internen SPDIF Anschluss, bis zu zehn mögliche USB Ports, sechs SATA II Ports mit RAID support und dazu noch die Bildausgabe über 15pol D-Sub, DVI-D und HDMI.
Umso erstaunlicher ist der niedrige Preis des Mainboards, denn AMD 790GX Mainboards sind in der Regel erst ab ca. 100 Euro erhältlich.
Dank der zahlreichen Übertaktungsoptionen und dem enorm hohen Referenztakt Ergebnis bis zu 340 MHz konnte sich das ASRock A790GXH/128M Mainboard sogar noch den Redaktion ocinside.de OverClocking Dream Award 07/2009 verdienen.
Alles in allem ist das ASRock A790GXH/128M Mainboard also sehr empfehlenswert, wenn man DDR2 Speicher einsetzen möchte und trotzdem einen aktuellen Sockel AM2, AM2+ oder AM3 Prozessor wie beispielsweise einen AMD Phenom II einsetzen möchte.
Hiermit möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei ASRock für die Unterstützung bedanken.
* Die Sockel AM2 PCIe Mainboard Tests ab dem 01.07.2009 basieren 1x (bzw. bei SLI Systemen 2x) Gigabyte GV-NX66T128VP nVidia 6600 GT PCI Express Grafikkarten, 2x 1024MB Crucial Ballistix Tracer DDR2-1066/PC2-8500 Speichermodulen bei DDR2 Mainboards oder 2x 1024MB Crucial Ballistix Tracer DDR3-1333/PC3-10600 Speichermodulen bei DDR3 Mainboards, und folgender Software Konfiguration: Microsoft Windows 7 RC, Microsoft Windows Vista Ultimate, Windows XP SP2, SiSoftware Sandra 2009 SP3, Futuremark 3DMark03, 3DMark06 und 3DMark Vantage (in der Links & Downloads Rubrik als Download erhältlich). Sämtliche Benchmark Ergebnisse dienen lediglich als Vergleich der ungefähren Mainboard Performance.
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