Gesamteindruck
++++ Das ASRock M3A790GXH/128M/A/ASR Mainboard ist für ca. 90 Euro (09/2009) im Handel erhältlich und liegt damit im mittleren Preissegment der Sockel AM3 Mainboards.
Das ASRock M3A790GXH/128M Mainboard ist wie das kürzlich getestete ASRock A790GXH/128M mit dem AMD 790GX Chipsatz und der SB750 Southbridge bestückt. Allerdings wird das neue Mainboard nicht mit DDR2 RAM bestückt, sondern mit DDR3 Modulen und bietet zudem insgesamt drei PCI Express 2.0 Slots, die dank 3-Way CrossFireX gleichzeitig mit drei Grafikkarten bestückt werden können. Preislich liegen die beiden Boards ungefähr gleichauf und dank schneller onBoard HD3300 Grafikeinheit mit integriertem 128 MB Sideport Speicher bietet das Board sogar ohne zusätzliche Grafikkarte eine hohe Performance. Der Testbericht wird zeigen, wie sich der DDR3 Speicher auf die Geschwindigkeit auswirkt und ob der DDR3 Pendant ebenso stark übertaktet werden kann, wie die vorige DDR2 Hauptplatine.
Das folgende Bild hat keine Pixelstörungen, sondern stellt die Verpackung mit Glitter-Effekt dar. Der Karton zeigt zudem die ganzheitliche AMD Lösung, kurz AMD Fusion:
Ausstattung und sonstige Features …
Dem M3A790GXH/128M Mainboard von ASRock lag ein Handbuch mit zwei CDs, ein Floppy Kabel, ein IDE Kabel, vier SATA Datenkabel, ein SATA Stromkabel und eine ATX I/O Blende bei.
Erweiterungskarten …
Das 3-Way CrossFireX Mainboard bietet drei PCI Express 2.0 Grafikkarten Steckplätze, wovon entweder zwei im x8 Modus betrieben werden können, oder eine im x16 Modus, eine im x8 Modus und eine im x4 Modus. Je nach Anzahl der Grafikkarten sollte die SLI/XFire Switch Karte richtig eingesetzt werden, damit man die optimale Performance für den Einzel-, CrossFireX oder 3-Way CrossFireX Betrieb erhält. Falls man lediglich eine Grafikkarte auf dem M3A790GXH/128M einsetzen möchte, sollte man die PCI Express Grafikkarte in den grünen PCIe Slot einstecken, um die höchste x16 Bandbreite zu erhalten. Übrigens könnte man imgrunde auch mehrere nVidia Grafikkarten einsetzen, allerdings wird kein SLI Verbund unterstützt, sondern lediglich der Betrieb von mehreren Ausgabegeräten. Zusätzlich zu den drei PCI Express 2.0 Slots gibt es noch 2 PCI Slots und einen x1 PCIe 2.0 Slot.
Speicher …
Das ASRock M3A790GXH/128M Boardkann mit bis zu vier DDR3 Modulen bestückt werden und ist je nach verwendetem Betriebssystem (siehe Liste) bis maximal 16 GB Arbeitsspeicher aufrüstbar.
Das Sockel AM3 Mainboard unterstützt DDR3 Speichermodule und kann im BIOS für DDR3-800, DDR3-1066, DDR3-1333 oder DDR3-1600 und schnellere Dual Channel Module optimiert werden.
DDR2 Module können auf diesem DDR3 Mainboard nicht mehr eingesetzt werden, selbst wenn der Memory Controller des Phenom II Prozessors die DDR2 Module unterstützen würde.
Festplatten Anschlüsse …
Das Mainboard bietet einen IDE Anschluss für maximal zwei konventionelle ATA 133 Festplatten, sechs SATA II Anschlüsse (3 Gb/s) und einen eSATA-II Port, der intern an einen der sechs Ports angeschlossen wird. Die S-ATA II Ports unterstützen RAID 0, RAID 1, RAID 5, RAID 10, JBOD und die Hot Plug Funktion im AHCI Modus (AHCI steht für Advanced Host Controller Interface). Für jeden Modus können optimierte Smart BIOS Werte geladen werden.
Im Handbuch sind alle grundlegenden Informationen erläutert, um eine neue Installation von Windows XP oder Windows Vista mit S-ATA Festplatten oder eine RAID Einrichtung zu realisieren. Treiber für Windows XP und Windows Vista werden auf CD mitgeliefert und stehen zusätzlich auf der ASRock Support Seite aktuell zum Download bereit.
Neu sind bei ASRock die abgewinkelten Serial ATA Anschlüsse, die auf der Platine etwas weniger Platz einnehmen und die den Anwender je nach Gehäuse die Kabel etwas besser verlegen lassen.
Hier ist ein Bild der abgewinkelten SATA II Anschlüsse:
USB und Firewire …
Das Board verfügt am ATX-Panel über sechs USB 2.0 Anschlüsse und über drei interne USB 2.0 Stecker für bis zu sechs weitere optionale USB Ports. Somit wurden von ASrock die vollen 12 USB Ports des Chipsatzes ausgeschöpft. Bei dem M3A790 hat ASRock zudem wieder an die Firewire Anwender gedacht und spendierte dem Board einen IEEE1394 Firewire Port am I/O-Panel und einen optionalen internen IEEE1394 Port.
Netzwerk …
Auf dem ASRock M3A790GXH/128M Mainboard ist der Realtek RTL 8111 DL Chip integriert, der einen WoL fähigen 10/100/1000 Netzwerk Anschluss am ATX Panel zur Verfügung stellt.
Serieller Anschluss und Parallelport …
Bei dem Mainboard wurde auf den Parallelport verzichtet und der serielle Port ist optional als interner Anschluss verfügbar.
Sound …
Das ASRock M3A790GXH/128M Mainboard ist mit dem ALC 890 bestückt, der 7.1 Surround Sound unterstützt und diesen beispielsweise analog über 6x 3,5mm Klinkenbuchsen am ATX Panel oder über den internen Anschluss ausgibt.
Für die digitale Ausgabe steht der interne HDMI SPDIF Ausgang zur Verfügung, der z.B. mit einem SPDIF Kabel an eine HDMI taugliche Grafikkarte angeschlossen werden kann, um das Ton und Bildsignal an ein HDMI Gerät wie z.B. einen HD-Ready LCD TV auszugeben. Über das BIOS kann der Sound optional auf dem integrierten HDMI Anschluss ausgegeben werden. Desweiteren gibt es sogar noch einen optischen SPDIF Digital Ausgang und die Microsoft Windows Vista Premium Level HD Audio Unterstützung. Eine weitere Soundkarte mit digitalen Ausgängen ist somit für die meisten Anwender überflüssig.
Grafik …
Bei dem ASRock M3A790GXH/128M wird mit dem 790GX Chipsatz der gleiche Grafikchip eingesetzt, der auch bei dem zuvor getesteten ASRock A790GXH/128M Mainboard integriert ist. Der AMD 790GX Chipsatz des ASRock A790GXH/128M und M3A790GXH/128M Boards bietet einen sehr starken Grafikprozessor, der im Futuremark 3DMark06 Benchmark sogar mit einer nVidia 6600 GT Grafikkarte mithalten konnte und das ist für onboard Grafiklösungen schon sehr erstaunlich. AMD hatte den HD3300 IGP des AMD 790GX Chipsatzes voriges Jahr zwar als schnellste Mainboard GPU der Welt angekündigt, aber diese guten Benchmark Werte haben die Erwartungen sogar noch deutlich übertroffen. Die DDR3 Speicheranbindung scheint sich zudem sehr positiv auf die Benchmark Ergebnisse der onBoard HD3300 Grafiklösung auszuwirken. Denn während die Benchmark Ergebnisse mit PCI Express Grafikkarte sogar noch einen Tick unter den Werten des DDR2 Pendants liegen, lagen die HD3300 Grafikchip Werte des DDR3 Boards deutlich über den HD3300 Benchmark Werten des DDR2 Mainboards. Die zusätzlichen Benchmark Vergleichswerte mit UMA und mit Sideport Speicher zeigen zudem, daß der 128MB Sideport Speicher einiges an Vorteilen mit sich bringt.
Hier ist ein Bild des 128MB Sideport Speichers:
Aber nicht nur die Benchmark Ergebnisse sind erstaunlich gut, die iGPU bietet einiges mehr. Der HD 3300 Grafikprozessor ist DirectX 10 tauglich, hat auf dem M3A790GXH/128M Mainboard den integrierten 128MB Sideport RAM, unterstützt HDCP, Full HD 1080p und bietet dank dem onBoard HDMI Anschluss optimale Voraussetzungen für einen Home Theater PC.
Hier ist ein Bild der Backpanel Anschlüsse:
Von links nach rechts sieht man den PS/2 Anschluss für die Tastatur und 2x USB, 15-pol Sub-D VGA, DVI-D VGA, HDMI, optischer SPDIF out, 2x USB und IEEE1394 und eSATA, RJ45 Gigabit LAN und 2x USB und 6x 3.5mm Klinkenbuchsen für den Sound.
Auf dem Bild kann man zudem noch sehr schön die flachen Solid Caps Kondensatoren sehen, die zur höheren Stabilität und längeren Haltbarkeit des Mainboards beitragen. Hinter dem optischen SPDIF Ausgang sieht man noch den SATA Anschluss, der intern mit einem SATA Anschluss verbunden werden muß, wenn man den eSATA Port verwenden möchte.
BIOS und Übertaktung …
Kommen wir nun zu den BIOS Optionen und der Übertaktung mittels BIOS. Über die F2 Taste gelangt man beim PC Start in das AMI BIOS mit allen Hardware Optionen.
Das P1.20 BIOS bietet dutzende DDR3 Speicher Einstellungen wie z.B. die Änderung der Frequenz von 400 MHz über 533 MHz und 667 MHz auf bis zu 800 MHz (DDR3 800/1066/1333/1600). Und bei ASRock war bislang wohl kaum ein Board mit sovielen Speichertimings erschienen. Also jede Menge Kleinigkeiten, die bei richtiger Anwendung zu einem schnelleren PC beitragen können.
Der Host-Takt kann von 150 MHz bis 500 MHz eingestellt werden und der HT (HyperTransport) Takt kann von 200 bis 2000 MHz eingestellt werden. Die PCIe Frequenz ist von 75 bis maximal 250 MHz einstellbar und mittels asynchroner oder synchroner CPU/PCIe Taktung kann der PCIe und PCI Takt unabhängig von der Host Frequenz angesteuert werden.
Mit asynchroner CPU/PCIe Taktung war im Test eine Übertaktung auf sagenhafte 335 MHz Referenztakt möglich und das liegt nur knapp unter dem Ergebnis der A790GXH/128M DDR2 Platine. Sicherlich mag der ein oder andere denken, daß die Übertaktung mittels Referenztakt bei Prozessoren der Black Edition dank der freien Multiplikator Wahl nicht mehr wichtig ist, aber der Referenztakt spielt nach wie vor eine sehr wichtige Rolle bei der PC Übertaktung. Abgesehen davon kann oder möchte nicht jeder den Aufpreis für die AMD BE CPUs ausgeben.
Der Boot failure guard wurde im Test ebenfalls überprüft und konnte den PC selbst bei zu hohen Übertaktungswerten ohne CMOS Clear Jumper Änderung mit Standard Werten starten. Hierzu war lediglich ein zweimaliges betätigen des Reset Buttons erforderlich.
Ein weiteres interessantes Feature ist die sogenannte ACC Einstellung im BIOS. Auch wenn die Freischaltung leider nicht mit jeder Phenom II CPU klappt, so sind diese BIOS Optionen immerhin vorhanden und sicherlich für den ein oder anderen ein wichtiger Kauf Aspekt.
Desweiteren verfügt das Board über eine NB Spannungsänderung von 0,6000 bis 1,6125 Volt, eine Vcore Änderung mit der Phenom II Test CPU von 0.6000 Volt bis 1.6125 Volt und eine HT Spannungsänderung von 1,30 auf 1,35 Volt. Die DDR3 Spannung konnte im BIOS von 1.48 Volt bis 2.40 Volt in 0.06 Volt Schritten erhöht werden, wobei diese hohe Speicherspannung selbst mit OC Speichermodulen und sehr guter Kühlung mit Vorsicht zu genießen ist. Die GPU kann von 500 MHz bis 1000 MHz eingestellt werden (Standard 700 MHz) und der Sideport Speicher kann von 533 MHz bis 1700 MHz getaktet werden. Und als besonderes BIOS Feature kann man vier unterschiedliche BIOS Einstellungen abspeichern. Damit könnte man beispielsweise ausgeglichene BIOS Einstellungen, Übertaktungseinstellungen und Untertaktungswerte als Userprofil im BIOS ablegen.
Die Untertaktung bzw. Underclocking wurde in diesem Test ebenfalls geprüft. konnte so mittels 150 MHz Referenztakt auf ca. 75 MHz untertaktet werden. Auch wenn wohl kaum jemand einen AMD Phenom II 710 Prozessor von 3x 2600 MHz ernsthaft auf 3x 75 MHz CPU Takt untertakten möchte.
Hier ist ein BIOS Screen vom AMD Phenom II 710 Prozessor mit 4x 75MHz CPU Takt:
Hinsichtlich der Energiespar Optionen hat ASRock ebenfalls nicht gespart, denn das ASRock M3A790GXH/128M Board unterstützt den für die Microsoft Windows MCE (Media Center Edition) wichtigen Away Mode, der selbst bei nahezu abgeschaltetem PC Aufgaben wie z.B. TV Aufnahmen ermöglicht. Desweiteren sorgt der IES (Intelligent Energy Saver) für einen geringeren Stromverbrauch, indem die Spannungen reduziert werden, sobald der PC weniger belastet wird. Die Anpassung kann beispielsweise über die mitgelieferte OC Tuner Software vorgenommen werden. Der Stromverbrauch des Test PCs mit AMD Phenom II 710 X3 CPU, Nvidia GTS250 PCIe 2.0 Grafikkarte, 4GB DDR3-1333 Speicher und Festplatte lag ohne Übertaktung je nach Belastung zwischen ca. 69 Watt und 137 Watt. Der Stromverbrauch ohne Grafikkarte mit onBoard HD 3300 Grafik lag übrigens je nach Belastung lediglich bei ca. 44 Watt bis 67 Watt.
Das BIOS des passiv gekühlten M3A790GXH/128M Mainboards verfügt übrigens noch über eine CPU Quiet Fan Option (temperaturgeregelte Lüftersteuerung) für 4 Pin CPU Lüfter.
Fazit …
Das ASRock M3A790GXH/128M Mainboard für AMD Sockel AM3 Prozessoren und DDR3 Speicher ist mit dem AMD 790GX Chipsatz ausgestattet, bietet eine enorme Performance und kann sehr hoch übertaktet werden.
Die DirectX 10 taugliche onBoard HD 3300 Grafikeinheit ist wie bei dem vorigen AMD 790GX DDR2 Mainboard erstaunlich schnell und hat im Test bislang die höchsten Benchmark Werte der integrierten Grafik Lösungen erreicht.
Zudem bietet das ASRock M3A790GXH/128M Mainboard eine sehr gute Grundausstattung mit Gigabit LAN, 7.1 Sound mit analoger Soundausgabe über sechs Klinkenbuchsen, digital Soundausgabe über einen optischen und einen internen SPDIF Anschluss, bis zu zwei IEEE1394 Ports, bis zu zwölf mögliche USB Ports, sechs SATA II Ports mit RAID support wovon ein Port als eSATA ausgeführt werden kann und dazu gibt es noch die Bildausgabe über einen D-Sub, DVI-D und HDMI Anschluss.
Beim direkten Vergleich von DDR2 versus DDR3 RAM ist die Performance beider AMD 790GX Mainboards nahezu identisch. Bei den 3DMark Benchmarkwerten ist die kürzlich getestete DDR2 A790GXH/128M Hauptplatine sogar noch ein Tick schneller, wobei im Gegensatz dazu die onBoard Grafiklösung der hier getesteten DDR3 M3A790GXH/128M Hauptplatine deutlich schneller war.
Dank der zahlreichen Übertaktungsoptionen und dem enorm hohen Referenztakt Ergebnis bis zu 335 MHz konnte sich das ASRock M3A790GXH/128M Mainboard ebenso wie die kürzlich getestete A790GXH/128M Platine den Redaktion ocinside.de OverClocking Dream Award 09/2009 verdienen.
Das ASRock M3A790GXH/128M Mainboard also sehr empfehlenswert, sobald man einen Sockel AM3 Prozessor mit neuem DDR3 Speicher verwenden möchte. Wer weiterhin DDR2 Speicher oder eine Sockel AM2/AM2+ CPU einsetzen möchte, findet dazu beim ASRock A790GXH/128M eine gute Alternative, die auf dem gleichen AMD 790GX Chipsatz basiert und ähnlichen Features bietet. Es gibt also für beide Anwender das entsprechende Mainboard, wobei die beiden Hauptplatinen ungefähr zum gleichen Preis im Handel erhätlich sind.
Hiermit möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei ASRock für die Unterstützung bedanken.
* Die Sockel AM2 / AM3 PCIe Mainboard Tests ab dem 01.08.2009 basieren 1x Gigabyte GV-N250OC-1GI Nvidia GTS250 PCI Express 2.0 Grafikkarte, 2x 1024MB Crucial Ballistix Tracer DDR2-1066/PC2-8500 Speichermodulen bei DDR2 Mainboards oder 2x 2048MB Crucial Ballistix Tracer DDR3-1333/PC3-10600 Speichermodulen bei DDR3 Mainboards, und folgender Software Konfiguration: Microsoft Windows 7 RC, Microsoft Windows Vista Ultimate, Windows XP SP2, SiSoftware Sandra 2009 SP3, Futuremark 3DMark03, 3DMark06 und 3DMark Vantage (in der Links & Downloads Rubrik als Download erhältlich). Sämtliche Benchmark Ergebnisse dienen lediglich als Vergleich der ungefähren Mainboard Performance.
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