Gesamteindruck
++ Das Foxconn A690GM2MA-8KRS2H Mainboard ist für ca. 60 Euro (06/2007) im Handel erhältlich und liegt damit im unteren Preissegment der Sockel AM2 Mainboards.
Das Foxconn A690GM2MA MicroATX Mainboard in der Ausführung 8KRS2H verfügt dank dem neuen AMD 690G Chipsatz über eine onBoard Grafiklösung mit DVI und Sub-D VGA Ausgang, sowie internem TV-Out Anschluss. Die ATI Radeon 1200 Serie ist zwar bei weitem nicht mit aktuellen PCIe Grafikkarten vergleichbar, bietet aber zumindest im Office Bereich genügend Performance und dank der mitgelieferten Microsoft Windows Vista Treiber steht einer preiswerten Windows Vista basierenden PC Plattform nichts im Wege. Hinsichtlich der Übertaktung gab es deutliche Defizite, die allerdings für den Einsatz in einem HTPC nicht entscheidend sind. Alle Stärken und Schwächen des neuen A690GM2MA-8KRS2H Mainboards werden im folgenden Testbericht aufgezeigt …
Ausstattung und sonstige Features …
Das Foxconn A690GM2MA Mainboard (Ausführung 8KRS2H) bietet einen PCIe 16x Slot, einen PCIe 1x Slot und zwei PCI Slots für herkömmliche Erweiterungskarten.
Desweiteren wurde dem Foxconn Board ein IDE Anschluss für bis zu 2x konventionelle ATA 133 Festplatten und 4x SATA-II Anschlüsse für neuere HDDs spendiert, die auch im RAID Verbund betrieben werden können.
Das Foxconn A690GM2MA-8KRS2H kann mit bis zu 4 DDRII Speichermodulen bestückt werden und ist je nach verwendetem Betriebssystem bis maximal 8 GB Arbeitsspeicher aufrüstbar. Die Belegung für die DUAL Channel Speicher Unterstützung ist zumindest durch farbige DDRII Sockel ersichtlich. Die farbige Kennzeichnung ist auch unbedingt erforderlich, denn ein Handbuch liegt dem Board nicht bei und in der Schnellübersicht ist die ordnungsgemäße Speicherbestückung leider nicht aufgeführt !
Zudem gibt es 4x USB 2.0 Anschlüsse am ATX-Panel, drei interne USB 2.0 Stecker für sechs weitere optionale USB 2.0 Ports und ein onBoard Gigabit LAN Port.
Dazu gibt es auch noch einen IrDA Anschluss, einen optionalen COM Port einen LPT Port, einen internen TV-Out Header und zahlreiche interne und externe Audio Anschlüsse.
Der integrierte onBoard RealTek ALC-883 Soundchip verfügt über 7.1 Surround Sound und digitale Ausgabemöglichkeiten mittels dem internen SPDIF Digitalausgang. Für den analogen Sound Eingang und Ausgang stehen die vollständigen 6x 3,5mm Klinkenbuchsen zur Verfügung und bietet somit optimale Anschlussmöglichkeiten des Surround Speaker Systems.
Wie bereits erwähnt, bietet der AMD690G Chipsatz eine onBoard ATI Radeon 1250 Grafiklösung, die zwar leider nicht für aktuelle 3D Spiele ausreichend ist, aber für einen HTPC mit gewöhnlichen Office Anwendungen oder einfachen Multimedia Anwendungen optimal ausgelegt ist. Der direkte Benchmark Vergleich von der 6600 GT PCIe Grafikkarte zu der onBoard Lösung ist in der oberen Tabelle bei „Performance“ aufgeführt und beträgt bei 3D Mark ungefähr einen 7 fachen Leistungsunterschied. Man sollte sich also gut überlegen, ob man einen stromsparenden Low-End PC aufbauen möchte, oder dem Mainboard doch eine schnellere PCI Express Grafikkarte spendiert und die integrierte GPU (Graphics Processing Unit) deaktiviert, oder ggf. als zweite Grafikausgabe nutzt.
BIOS und Übertaktung …
Kommen wir nun zu den wichtigsten BIOS Optionen und der möglichen Übertaktung mittels BIOS. Über die Entfernen Taste gelangt man beim Start in das AMI BIOS mit allen Hardware Optionen.
Das aufgeräumte BIOS verfügt zwar über einige interessante Features, aber ein wenig Suche ist erforderlich, um alle gut versteckten Einträge im BIOS aufzuspüren. Tuning Freaks würden sich gewiss ein modifiziertes BIOS mit mehr Optionen in den Hauptkategorien wünschen, allerdings sollte man nicht vergessen, für welche Anwender dieses Board gedacht ist und manchmal ist weniger eben doch mehr 😉
Das BIOS bietet umfangreiche Speicher Einstellungen wie z.B. die Änderung der Speicherfrequenz von 200 MHz über 266 MHz und 333 MHz auf bis zu 400 MHz (DDR2 400/533/667/800) und jede Menge Timing Anpassungen. Hilfreich ist zudem die Option, die Speicherfrequenz anstatt „Auto“ und „Manual“ auf ein vorgegebenes Limit einzustellen. Das BIOS bietet eine großzügige Host-Takt Änderung von 200 MHz bis 400 MHz an, allerdings fehlt sowohl die Einstellung des CPU Multiplikators, als auch die Änderung vom wichtigen HT (HyperTransport) Teiler, so daß eine Anhebung des Referenztaktes sehr schnell die maximal mögliche HT Frequenz der CPU überschreitet ! Aufgrund mangelnder OC-Protection bleibt einem bei zu hoher Übertaktung leider keine andere Wahl, als den „Clear CMOS“ Jumper umzustecken und alle BIOS Werte neu einzugeben.
Dennoch war es im Übertaktungstest möglich, das Mainboard stabil auf 310 MHz Host-Takt ein enorm hohes Ergebnis von ca. 2790 MHz erreichen konnte. Das ist angesichts der fehlenden Vcore Einstellung und des festen HT Teilers ein sehr gutes Übertaktungsergebnis, denn der HT Takt war bei diesem Prozessor bereits über 1500 MHz. Die Grenze war in diesem Fall also eher der Prozessor und nicht der Chipsatz. Daran erkennt man sehr gut, daß einige BIOS Einstellungen zum Übertakten unverzichtbar sind, auch wenn extreme Übertaktungen für HTPCs hinsichtlich der deutlich höheren Abwärme eher selten in Frage kommt.
Das Foxconn A690GM2MA-8KRS2H Board hat die Frequenzänderungen übrigens nicht korrekt auf dem Bootscreen dargestellt. Die tatsächliche Prozessorfrequenz sollte man also am besten mit Programmen wie z.B. WCLK, oder CPU-Z (siehe OverClocking Software Download) im Betriebssystem zu überprüfen. Da der Chipsatz relativ neu ist, sollte man in jedem Fall mal einen Blick auf dieFoxconn Support Seite werfen, um neuere BIOS Versionen zu erhalten.
Positiv sind noch die zahlreichen Stromsparoptionen im BIOS zu erwähnen, die es sogar ermöglichen die maximale Leistung der PCIe Slots zu limitieren und ungenutzten Arbeitsspeicher runterzutakten bzw. komplett zu deaktivieren. Das sind sehr erfreuliche Nachrichten, denn gerade bei den derzeitigen Strompreisen und den Diskussionen zum Thema Umweltschutz kann gerade im 24/7 PC Betrieb jedes Watt weiterhelfen.
Die neuen Stromsparfunktionen helfen aber natürlich auch die Wärmeentwicklung zu reduzieren und ermöglichen damit einen leisen Office PC oder HTPC. Für einen leisen PC ist das passiv gekühlte Mainboard mit der integrierten Fan Control Option (Lüftersteuerung für CPU- und Gehäuselüfter) ohnehin bestens geeignet.
Fazit …
Das Foxconn A690GM2MA-8KRS2H Sockel AM2 PCIe Micro ATX Mainboard ist sehr gut für einen preiswerten, leisen und stromsparenden PC geeignet. Vor allem die intergrierte GPU mit DVI, VGA und interner TV-Out Option erlaubt es dem Anwender einige Euro zu sparen und dank passiv gekühltem Chipsatz einen nahezu geräuschlosen Computer zu erstellen. Durch die gute Ausstattung mitsamt 7.1 Soundchip, vier SATA-II Ports und Gigabit LAN ist die geringe Anzahl der PCI und PCIe Slots absolut unproblematisch und hilft weitere Karten zu sparen. Aufgrund der fehlenden HT Teiler Option, sowie der fehlenden Vcore und Multiplikator Optionen ist die AMD690G basierende Hauptplatine allerdings nur bedingt zum Übertakten geeignet. Auch wenn das Übertaktungsergebnis mit 310 MHz Referenztakt ausserordentlich gut ausgefallen ist, wird der Prozessor durch die fehlende Anpassungsmöglichkeit unnötig strapaziert.
Hiermit möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei Foxconn für die Unterstützung bedanken.
**** Die Sockel AM2 PCIe Mainboard Tests ab dem 01.11.2006 basieren 1x (bzw. bei SLI Systemen 2x) Gigabyte GV-NX66T128VP nVidia 6600 GT PCI Express Grafikkarten, 2x 512MB Crucial Ballistix DDR2-800/PC2-6400 Speichermodule und folgender Software Konfiguration: Microsoft Windows XP SP2, DirectX 9.0c, Forceware 81.85 Grafikkartentreiber und 3DMark 2003. Sämtliche Benchmark Ergebnisse dienen lediglich als Vergleich der ungefähren Mainboard Performance.
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