Gesamteindruck
++++ Das Gigabyte GA-MA770T-UD3P Mainboard ist für ca. 75 Euro (08/2009) im Handel erhältlich und liegt damit im unteren Preissegment der Sockel AM3 DDR3 Mainboards.
Das neue Gigabyte GA-MA770T-UD3P Mainboard ist mit dem AMD 770 Chipsatz und der SB710 Southbridge bestückt und ist bei der Redaktion ocinside.de das erste AMD Board für DDR3 RAM. Preislich liegt die Hauptplatine im unteren Bereich und bietet dennoch sagenhaft gute Einstellungsmöglichkeiten und gute Übertaktungsergebnisse. Der Testbericht wird unter anderem zeigen, wie hoch die Performance im Vergleich zu der zuvor getesteten Sockel AM3 DDR2 Platine ist und wie weit das Gigabyte MA770T-UD3P übertaktet werden kann.
Hier ist ein Blick auf den Gigabyte Karton, der bereits einige Features des neuen AMD 770 Mainboards präsentiert, wie z.B. die zwei Unzen Kupferschicht als Masseschicht und Stromschicht zwischen den Leiterbahnschichten zur Verringerung der Temperatur und die länger haltbaren Solid Kondensatoren:
Ausstattung und sonstige Features …
Dem GA-MA770T-UD3P Mainboard von Gigabyte lagen drei Handbücher, eine DVD, ein IDE Kabel, zwei SATA Datenkabel, eine ATX I/O Blende und ein Gigabyte Aufkleber bei.
Erweiterungskarten …
Das Board bietet zu dem x16 PCI Express 2.0 Grafikkarten Steckplatz insgesamt vier weitere x1 PCIe Slots und zwei PCI Slots. Die Anzahl der PCI Express Slots ist beachtlich und bietet damit sehr gute Erweiterungsmöglichkeiten für neue PCIe Steckkarten.
Speicher …
Das Gigabyte GA-MA770T-UD3P Board kann mit bis zu vier DDR3 Modulen bestückt werden und ist je nach verwendetem Betriebssystem (siehe Liste) bis maximal 16 GB Arbeitsspeicher aufrüstbar.
Das Sockel AM3 Mainboard unterstützt DDR3 Speichermodule und kann im BIOS für DDR3-800, DDR3-1066, DDR3-1333 oder DDR3-1600 und schnellere Dual Channel Module optimiert werden. Je nach CPU ist die Verwendung von ECC Speicher möglich.
DDR2 Module können auf diesem Mainboard nicht mehr eingesetzt werden, selbst wenn der Memory Controller des Phenom II Prozessors dies unterstützen würde.
Festplatten Anschlüsse …
Das Mainboard bietet einen IDE Anschluss für maximal zwei konventionelle ATA 133 Festplatten und sechs SATA II Anschlüsse (3 Gb/s) allerdings ohne eSATA-II Port. Die S-ATA II Ports unterstützen RAID 0, RAID 1, RAID 10, JBOD.
Im Handbuch sind alle grundlegenden Informationen erläutert, um eine frische Installation von Windows XP oder Windows Vista mit S-ATA Festplatten oder eine RAID Einrichtung zu realisieren. Treiber für Windows XP und Windows Vista werden auf CD mitgeliefert und stehen zusätzlich auf der Gigabyte Support Seite aktuell zum Download bereit.
Hier sieht man die sechs gelben SATA Anschlüsse:
Und hier ist nochmal eine etwas größere Darstellung der Frontpanel Anschlüsse, die Gigabte mit kleinen farbigen Markierungen und der jeweiligen Polung kennzeichnet. So gelingt das richtige Aufstecken selbst ohne Mainboard Handbuch auf Anhieb:
USB und Firewire …
Das Board verfügt am I/O-Panel über ganze acht USB 2.0 Anschlüsse, über zwei interne USB 2.0 Stecker für bis zu vier weitere optionale USB Ports und drei IEEE1394 Firewire Ports. Der interne Firewire Port ist optional und kann beispielsweise für einen Frontanschluss am PC Gehäuse verwendet werden.
Netzwerk …
Auf dem Gigabyte GA-MA770T-UD3P Mainboard wurde der Realtek RTL 8111 C/D Chip integriert, der einen RJ45 10/100/1000 Netzwerk Anschluss am ATX Panel zur Verfügung stellt.
Serieller Anschluss und Parallelport …
Das Mainboard verfügt intern über einen optionalen COM Port und einen optioonalen LPT Port. Zum Anschluss eines Gerätes mit Parallelport oder seriellen Port ist ein optional erhältliches Kabel erforderlich (12CF1-1CM001-3*R COM und 12CF1-1LP001-0*R LPT).
Sound …
Das Gigabyte GA-MA770T-UD3P Mainboard ist mit dem ALC 888 Soundchip bestückt, der 7.1 Surround Sound unterstützt und diesen beispielsweise analog über 6x 3,5mm Klinkenbuchsen am ATX Panel oder über den internen Anschluss ausgibt.
Für die digitale Ausgabe steht bei dem Board am I/O Panel ein Coax SPDIF und ein optischer SPDIF Anschluss zur Verfügung und intern bietet das Board einen weiteren SPDIF Ausgang sowie einen SPDIF Eingang zur digitalen Aufnahme. Über diese Anschlussmöglichkeiten werden sich selbst anspruchsvolle Anwender freuen.
Hier ist ein Bild der Backpanel Anschlüsse:
Von links nach rechts sieht man die beiden PS/2 Anschlüsse für Tastatur und Maus, optischer SPDIF out, coaxial SPDIF out, 2x USB, IEEE1394 und 2x USB, IEEE1394 und 2x USB, LAN und 2x USB und 6x 3.5mm Klinkenbuchsen für den Sound.
Auf dem Bild kann man zudem noch sehr schön die flachen Solid Caps Kondensatoren sehen, die zur höheren Stabilität und längeren Haltbarkeit des Mainboards beitragen. Gigabyte hat diese Kondensatoren übrigens nicht nur nahe der CPU eingesetzt, sondern setzt die Sold Caps auf dem kompletten Mainboard ein.
BIOS und Übertaktung …
Kommen wir nun zu den BIOS Optionen und der Übertaktung mittels BIOS. Auf dem folgenden Bild sieht man nicht den Mainboard Karton, sondern das Startbild des Boards. Bleibt abzuwarten, wann Hersteller die Mainboards mit fremder Werbung subventionieren 🙂
Über die Entfernen Taste gelangt man beim PC Start in das Award BIOS mit allen Hardware Optionen und weitere Experten Einstellungen werden mit der versteckten Tastenkombination Strg + F1 zugänglich gemacht. Für den Test wurde das BIOS auf die derzeit neuste BIOS Version F3 aktualisiert.
Das BIOS bietet sagenhafte DDR3 Speicher Einstellungen wie z.B. die Änderung des Speicher Teilers von 4x über 5,33x auf 6,66x bis hin zu 8,00x (DDR3 800/1066/1333/1600) und selbst ohne CTRL+F1 gibt es eine komplette Seite mit Timing Einstellungen.
Wer das letzte Quentchen aus dem Speicher holen möchte, findet hier die richtigen Timings:
Desweiteren kann der Host-Takt von 200 MHz bis 500 MHz eingestellt werden und der HT (HyperTransport) Teiler ist von 1x bis 10x (200-2000 MHz) änderbar. Eine Verringerung des Host Takts unter 200 MHz ist übrigens nicht möglich. Die PCIe Frequenz ist asynchron von 100 bis 200 MHz einstellbar und kann unabhängig von der Host Frequenz angesteuert werden.
Im Test konnte der Referenztakt auf sehr hohe 320 MHz eingestellt werden, wobei es mit der Default Spannung bis 310 MHz stabil betrieben werden konnte. Damit ist das Board zwar nicht ganz so hoch übertaktbar wie das zuvor getestete ASRock A790GXH/128M, aber das Ergebnis liegt auf jeden Fall mit an der Spitze.
Bei zu hohen Übertaktungswerten mußte das BIOS allerdings mit dem CMOS Clear Jumper auf Standard Werte zurückgesetzt werden, was sicherlich etwas besser gelöst werden könnte.
Dafür bietet Gigabyte aber das sogenannte Dual BIOS bei einem fehlerhaften BIOS, eine Backup BIOS to HDD Option, QFlash, Xpress Recovery2 als Systembackup und viele weitere tolle Features für mehr Sicherheit. Ebenfalls sehr positiv ist die sofortige Darstellung der Frequenzen für die CPU und den Speicher, sobald man den Referenztakt verändert. Damit entfällt das lästige Umrechnen der Frequenz Teiler oder Frequenz Multiplikatoren.
Ein weiteres interessantes Feature ist die sogenannte ACC Einstellung im BIOS.
Tipp: Die EC Firmware Auswahl muß zum Freischalten mittels ACC auf Hybrid umgestellt werden.
Und selbst wenn die Freischaltung des vierten Kerns nicht mit jeder Phenom II CPU klappt, so ist die ACC BIOS Option immerhin vorhanden und ist sicherlich für einige ein wichtiger Kauf Aspekt.
Zudem verfügt das Board über jede Menge Spannungseinstellungen wie z.B. die CPU NB Spannungsänderung von -0,600 bis +0,600 Volt, die Vcore Änderung von -0,600 bis +0,600 Volt, die SB Änderung von 1,200 bis 1,580 Volt, DDR VTT von 0,900 bis 1,300 Volt, NB PCIE von 1,800 bis 2,200 Volt und die NB Spannungsänderung von 1,100 bis 1,800 Volt. Die DDR3 Spannung konnte im BIOS sogar von 1.60 Volt bis sehr hohe 2.400 Volt in 0.020 Volt Schritten erhöht werden, wobei diese hohe Speicherspannung selbst mit OC Speichermodulen und sehr guter Kühlung mit Vorsicht zu genießen ist.
Die Untertaktung bzw. Underclocking wurde in diesem Test ebenfalls geprüft. konnte so mittels dem niedrigsten Referenztakt von 200 MHz pro Kern auf ca. 1000 MHz untertaktet werden.
Hinsichtlich der Energiesparoptionen bietet das Gigabyte GA-MA770T-UD3P Board den für die Microsoft Windows MCE (Media Center Edition) wichtigen Away Mode, der selbst bei nahezu abgeschaltetem PC Aufgaben wie z.B. TV Aufnahmen ermöglicht. Desweiteren sorgt der AMD C1E für einen geringeren Stromverbrauch durch Senkung der Frequenzen, was allerdings bei manchen Timingrelevanten Anwendungen zu Problemen führen kann. Der Stromverbrauch des Test PCs mit AMD Phenom II 710 X3 CPU, Nvidia GTS250 PCIe 2.0 Grafikkarte, 4GB DDR3-1333 Speicher und Festplatte lag ohne Übertaktung je nach Belastung zwischen ca. 57 Watt bis 115 Watt.
Das BIOS des passiv gekühlten GA-MA770T-UD3P Mainboards verfügt übrigens über eine CPU Smart Fan Control Option zur temperaturgeregelten Lüftersteuerung von 4 Pin CPU Lüftern.
Last but not least legt Gigabyte dem Board noch jede Menge interessante Software auf DVD bei, wie z.B. Easy Tune 6 zur einfachen Untertaktung und Übertaktung des PCs im Windows.
Fazit …
Das Gigabyte GA-MA770T-UD3P basiert auf dem AMD770 Chipsatz und ist trotz des geringen Preis ein erstklassiges Mainboard für AMD Sockel AM3 Prozessoren und DDR3 Speichermodule.
Die Ausstattung der preisgünstigen Hauptplatine kann sich durchaus sehen lassen, denn das Gigabyte GA-MA770T-UD3P Mainboard bietet 7.1 Sound mit analoger und digitaler Soundausgabe über dutzende Soundanschlüsse, bis zu zwölf mögliche USB Ports, drei IEEE1394 Firewire Ports, sechs SATA II Ports mit RAID support und Gigabit LAN.
Das Gigabyte GA-MA770T-UD3 hat zwar mit 310 MHz Referenztakt nicht ganz das höchste Übertaktungsergebnis erreicht, aber so eine tolle Ausstattung und diese zahlreichen Features zum Übertakten bei so einem günstigen Preis müssen mit der Redaktion ocinside.de Overclocking Preistipp Auszeichnung honoriert werden. Damit erhält das Gigabyte GA-MA770T-UD3P Mainboard den Redaktion ocinside.de Overclocking Preistipp Award 08/2009 – starke Features für relativ wenig Geld !
Alles in allem ist das Gigabyte MA770T-UD3P Mainboard also ein klasse Einstiegsboard in die Welt der AMD Sockel AM3 CPUs in Kombination mit dem aktuellen DDR3 Speicher.
Hiermit möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei Gigabyte für die Unterstützung bedanken.
* Die Sockel AM2 / AM3 PCIe Mainboard Tests ab dem 01.08.2009 basieren 1x Gigabyte GV-NX66T128VP nVidia 6600 GT PCI Express Grafikkarte zum Vergleich der alten Benchmarks, 1x Gigabyte GV-N250OC-1GI Nvidia GTS250 PCI Express 2.0 Grafikkarte, 2x 1024MB Crucial Ballistix Tracer DDR2-1066/PC2-8500 Speichermodulen bei DDR2 Mainboards oder 2x 2048MB Crucial Ballistix Tracer DDR3-1333/PC3-10600 Speichermodulen bei DDR3 Mainboards, und folgender Software Konfiguration: Microsoft Windows 7 RC, Microsoft Windows Vista Ultimate, Windows XP SP2, SiSoftware Sandra 2009 SP3, Futuremark 3DMark03, 3DMark06 und 3DMark Vantage (in der Links & Downloads Rubrik als Download erhältlich). Sämtliche Benchmark Ergebnisse dienen lediglich als Vergleich der ungefähren Mainboard Performance.
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